Eisenberg Ärztehaus oder Kulturzentrum?

Seit 1978 beherbergt das Haus Isenburg in seinem Obergeschoss ein Heimatmuseum. Die SPD möchte, dass es dort bleibt.
Seit 1978 beherbergt das Haus Isenburg in seinem Obergeschoss ein Heimatmuseum. Die SPD möchte, dass es dort bleibt.
Plan 1: Versorgungszentrum

Das Haus Isenburg soll zu einer Arztpraxis ausgebaut und später zu einem Medizinischen Versorgungszentrum erweitert werden. So lautet zumindest die Vorstellung von Stadtbürgermeister Adolf Kauth und seiner FWG. Weil in den kommenden Jahren ältere Ärzte in Ruhestand gehen, „ist hier akuter Handlungsbedarf gegeben“, heißt es in einer Erklärung des Stadtvorstandes. Jungen Ärzten müssten deshalb „gute Angebote unterbreitet werden“. Das von einem Park umgebene barrierefreie und zentral gelegene Haus Isenburg biete sich dafür „hervorragend an“, so die Einschätzung von Kauth. Von daher wäre mit Unterstützung von Land-, Kreis- und EU-Zuschüssen in kurzer Zeit die Ansiedlung eines Allgemeinmediziners möglich. In diesem Vorschlag sieht die FWG „eine attraktivere Verwendung dieses Hauses“, da mit Veranstaltungen im Evangelischen Gemeindehaus, im Thomas-Morus-Haus und im Staufer Dorfgemeinschaftshaus bereits „ein gutes kulturelles Angebot“ vorhanden sei. Beim Gespräch mit der RHEINPFALZ waren neben Kauth die städtischen Beigeordneten Peter Funck und Claudia Fichter-Kaiser (beide FWG) sowie Georg Grünewald (CDU) dabei. Plan 2: Treff für Generationen Bernd Frey, der als SPD-Kandidat für die Nachfolge von Kauth als ehrenamtlicher Stadtbürgermeister nominiert wurde, will ebenfalls „diese ansprechende Stadtvilla mit Park, die fußläufig in der Stadtmitte erreichbar ist, unbedingt für unsere Stadt erhalten“, wie es in einem aktuellen Flugblatt der Eisenberger SPD heißt. Ziel ist es, das Haus Isenburg zu einem Senioren- , Jugend- und Kulturtreff auszubauen. Das bereits im Gebäude untergebrachte Römermuseum soll bleiben. Ebenfalls sollten die Kreisvolkshochschule (KVHS) und die Kreismusikschule dort „ihren Platz finden“. Den angrenzenden Park will die SPD zu einem Generationengarten als „Begegnungsort für alle Bürger gestalten“. Dort könnten auch Kulturveranstaltungen mit jungen Talenten der Musikschule stattfinden. Was sagt die Kreisverwaltung? Mit der Kreisverwaltung, der Kreisvolkshochschule und der Kreismusikschule sei bisher nicht über das Haus Isenburg und eine künftige Nutzung gesprochen worden, teilte Kreissprecherin Gundula Nakfour auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. „Es scheint unter Berücksichtigung seiner Lage und der Parkplatzsituation für die genannten Zwecke nicht optimal geeignet zu sein“, heißt es weiter. Von Kreisseite könne man sich gut vorstellen, die Parkanlage am Haus Isenburg „für Konzerte et cetera zu nutzen“. Die Musikschule unterrichte derzeit in Räumlichkeiten der Integrierten Gesamtschule (IGS) und der Kindertagesstätte, die KVHS bietet ihre Kurse im Eisenberger Standort der Berufsbildenden Schule Donnersbergkreis und in der IGS an. Zudem findet im Haus Isenburg ein Integrationskurs statt. Ergänzend zu den aktuell genutzten Räumen gebe es „einen steigenden Raumbedarf, da der Kreis über das bisherige Angebot hinausgehende Pläne hat“, so Nakfour. Für KVHS, Musikschule sowie den Donnersberger Touristik-Verband (DTV) solle es „Außenpräsenzen in den Verbandsgemeinden“ in „gut frequentierter Lage und zum günstigen Quadratmeterpreis“ geben, so die Kreissprecherin.

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