Handball Einer für alle – alle für einen

Sie wollen es wissen: Alexander Feld und Gunnar Dietrich (rechts) – hier beim 19:26 gegen THW Kiel.
Sie wollen es wissen: Alexander Feld und Gunnar Dietrich (rechts) – hier beim 19:26 gegen THW Kiel.

«LUDWIGSHAFEN.»Das Muss spielt mit! „Am Donnerstag müssen wir den ersten doppelten Punktgewinn einfahren.“ Mit seiner Ansage sieht sich Geschäftsführer Marcus Endlich von den Eulen Ludwigshafen in Übereinstimmung mit Trainer Ben Matschke. Der noch punktlose Handball-Bundesligist trifft morgen (19 Uhr) in der Friedrich-Eberthalle auf den HC Erlangen.

„Wir brauchen eine volle Halle, wir brauchen eine aggressive Halle, wir brauchen eine Halle mit entsprechender Mentalität“, sagt Matschke vor dem wichtigen Heimspiel. 0:10 Punkte nach vier Auswärtsspielen und dem Heimspiel gegen THW Kiel sind für den Coach kein Grund zur Besorgnis. Morgen aber ist der Druck da. „Wir müssen gewinnen“, sagt Matschke: „Wenn du die Klasse halten willst, dann musst du gegen Erlangen gewinnen!“ „Es ist ein Heimspiel, ich setzte da schon auf den Faktor Heimvorteil“, sagt Spielgestalter Alexander Feld, der erstmals in dieser Runde realistische Erfolgsaussichten ausmacht. Fakt aber ist auch, dass die Eulen beim Bergischen HC hätten punkten können, jedoch ihre 12:11-Pausenführung verspielten. Bei GWD Minden machte die Mannschaft einen 8:16-Rückstand wett, führte gar, kassierte drei Sekunden vor Schluss das entscheidende 28:29. Zwei oder drei Punkte waren schon möglich für die Eulen, die sich am letzten Spieltag 2017/18 den Klassenverbleib sicherten – durch einen 32:29-Heimsieg gegen HC Erlangen. „Für die ging es damals um nichts mehr“, weiß Matschke zu relativieren und erwartet morgen logischerweise ein gänzlich anderes Spiel. „Es lag bisher nicht an fehlender Kraft. Wir sind noch nicht so eingespielt, haben neue Spieler, eine junge Mannschaft. Die Jungen brauchen eine gewisse Zeit“, mahnt Gunnar Dietrich, der Kapitän, Geduld an. Natürlich fehlt den Eulen mit Rückraum-Routinier Azat Valiullin ein Ass. Der Russe, der beim Spiel in Flensburg einen Kahnbeinbruch der rechten Hand erlitten hat, versucht sich so gut wie möglich fit zu halten. Als die Kameraden am Montagabend in der Eberthalle 5:1- und 6:0-Abwehrvarianten probten, ging Valiullin laufen. „Ich weiß nicht, wann ich wieder spielen kann“, sagte der 28-Jährige nach seinem schweißtreibenden Lauf. Einen Nothelfer zu verpflichten sei nicht geplant, sagte Geschäftsführer Endlich. „Natürlich beobachten wir den Markt, Ben ist ja auch sehr gut vernetzt, aber momentan bietet sich für uns nichts Passendes an, das auch finanzierbar ist“, sagt Endlich. Mit dem Comeback Jan Remlingers rechnen die Eulen erst in der Rückrunde. Knapp 400 Karten gibt es noch für das Spiel gegen Erlangen, informierte der Geschäftsführer. Auf die heiße Stimmung setzt Alexander Feld: „Das puscht uns. Unsere Fans üben Druck auf den Gegner aus, da geht bei uns die Brust noch weiter raus.“ Viel wird morgen davon abhängen, dass die Abwehr funktioniert, sich die Torhüter steigern und Stefan Salger es krachen lässt. Das Kollektiv muss stimmen, fordert Ben Matschke: „Wir brauchen die maximale Helfermentalität.“ Einer für alle – alle für einen.

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