Rheinland-Pfalz „Preislich kein Problem“

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Mainz (lrs/swz). Alle Kohlekraftwerke in Deutschland könnten bis 2040 abgeschaltet werden, ohne die Stromversorgung zu gefährden. Das besagt eine Studie im Auftrag des rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Energieministeriums, deren Ergebnisse Ministerin Eveline Lemke (Grüne) gestern vorgestellt hat.

Würden tatsächlich alle Kraftwerke stillgelegt, sieht das Konzept zusätzlich zum geplanten Ausbau des Ökostroms den Bau neuer Gaskraftwerke vor. „Das wäre preislich kein Problem“, sagte Lemke. Der Strompreis würde den Berechnungen zufolge bis 2030 zunächst um 0,7 bis 2,7 Cent pro Kilowattstunde steigen. Ab 2035 wäre aber mit Kostenvorteilen für die Verbraucher zu rechnen. Die nationalen Klimaschutzziele seien nur durch einen vorzeitigen Ausstieg aus der Stromversorgung mit Kohlekraftwerken zu erreichen, heißt es in der Studie. Professor Uwe Leprich vom Institut für Zukunftsenergiesysteme in Saarbrücken und Professor Stefan Klinski von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin haben sie gemeinsam erstellt. Zwischen 2016 und 2030 könnten damit bis zu 1,28 Milliarden Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Die Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die beim Kohleausstieg frei werdenden Rechte zum Ausstoß klimaschädlicher Gase vom Markt genommen werden. Christian Baldauf, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, kritisierte nicht nur das Studienergebnis. Er forderte Lemke auf, „auf dem rheinland-pfälzischen Teppich zu bleiben“, statt Pläne für andere Bundesländer zu machen. „Kein einziges Kraftwerk befindet sich in Rheinland-Pfalz“, so Baldauf. Zudem nehme Lemke mit der Abschaltung von 99 Kohlekraftwerken „die systematische Vernichtung von Arbeitsplätzen“ in Kauf.

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