Rheinland-Pfalz Kerosin-Studie: Messungen fehlen, Fragen bleiben offen

Kerosin_Meinung.jpg

Die Kerosin-Studie wird die Sorgen der Bürger nicht ausräumen.

Wie zu erwarten sind die vom Umweltbundesamt beauftragten Wissenschaftler zu ihrer Bewertung von Treibstoffablässen nicht aufgrund von eigenen Messungen gelangt. Vielmehr haben sie die Umwelt- und Gesundheitsfolgen unter bestimmten Annahmen und Berechnungen bewertet. Dabei haben es sich die Autoren nicht leicht gemacht. So wurden die Flug- und Wetterdaten von echten Ablässen aus dem Jahr 2017 über der Pfalz und Umgebung untersucht. Zusätzlich prüften sie noch, welche Auswirkungen bei einem „Kerosinregen“ unter besonders ungünstigen Bedingungen für Umwelt und Gesundheit zu erwarten wären. Selbst dann kommen sie zu dem Ergebnis, dass die errechneten Schadstoffmengen als unkritisch einzustufen seien.

Nichts ist überzeugender als die Realität

Die Erfahrung lehrt jedoch, dass nichts überzeugender ist als die Realität. Und es wäre nicht das erste Mal, dass Wissenschaftler bei ihren Modellberechnungen daneben lagen. Nur Messungen werden die Sorgen und Ängste von Bürgern ausräumen können. Zumindest in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zur Studie fehlen wichtige Informationen: Was passiert mit den Kerosinmengen, die nicht am Boden ankommen, sondern verdunsten? Können sie mit in der Luft vorhandenen Stoffen reagieren und dabei problematische Verbindungen eingehen? Und wenn es stimmt, dass abgelassener Treibstoff über Hunderte von Kilometern verweht werden kann: Was ist dann mit den Kerosinmengen, die beispielsweise über Frankreich abgelassen werden?

x