Rheinland-Pfalz „Hitler-Glocke“: NPD will demonstrieren

Die Diskussion um die „Hitler-Glocke“ in Herxheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim) hat jetzt die NPD auf den Plan gerufen: Der Landesverband der Partei hat für Samstag eine Kundgebung in dem Ort angemeldet.

Wie die Kreisverwaltung gestern mitteilte, soll die NPD-Wahlkampfveranstaltung unter dem Titel „Lasst die Kirche im Dorf und die Glocke im Turm“ vor der Jakobskirche stattfinden. Aus Sicht der Behörde gibt es keinen rechtlichen Grund die Kundgebung zu untersagen. Um die 1934 gegossene Glocke mit einem Hakenkreuz und der Aufschrift „Alles fuer’s Vaterland - Adolf Hitler“ gibt es seit Monaten Diskussionen. Sie hängt im Turm der protestantischen Kirche, gehört aber der politischen Gemeinde. Herxheims Bürgermeister Ronald Becker (Freie Wähler) ist nach relativierenden Aussagen über die Glocke und die NS-Zeit unter Druck geraten. In einem Beitrag des ARD-Magazins „Kontraste“ wurde Becker vergangene Woche mit den Worten zitiert, er sei stolz auf die Glocke in der evangelischen Jakobskirche. Außerdem sagte der Bürgermeister, dass Hitler immer nur mit Gräueltaten in Verbindung gebracht werde, nicht jedoch mit den Sachen, die in dieser Zeit auf den Weg gebracht worden seien und bis heute genutzt würden. Dazu sagte Becker gestern gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, seine Aussagen über die Glocke seien aus dem Zusammenhang gerissen worden: Er habe gegenüber der „Kontraste“-Mitarbeiterin erklärt, dass eine 95-jährige Frau aus dem Ort ihm gegenüber diese Aussage getätigt habe. Seine Aussage sei ein Zitat gewesen und nicht seine eigene Meinung. Ob er, wie von seinem Gemeinderat gefordert, zurücktreten werde, habe er noch nicht entschieden.

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