Ludwigshafen Ein Webradio für Pfälzer: Das „Radio Weinstrasse“ ist zurück

Daten-Analyst Lasse Wittke (links) und Musikredakteur Lukas Spannbauer kam die Idee zur Neuauflage von „Radio Weinstrasse“.
Daten-Analyst Lasse Wittke (links) und Musikredakteur Lukas Spannbauer kam die Idee zur Neuauflage von »Radio Weinstrasse«.

Mit dem „Radio Weinstrasse“ startete vor 40 Jahren der private Hörfunk in Deutschland. Nun ist es als Webradio zurück – mit Liedern von Pfälzer Bands wie Die Anonyme Giddarischde. Um für den Hörer ein Stück Heimat für unterwegs zu sein, setzt der Sender unter anderem auch auf den FCK.

Die Setlist von „Radio Weinstrasse“, einem digitalen Angebot von RPR1., könnte für die Pfalz kaum passender sein. An einem normalen Donnerstag Mittag laufen dort Lieder wie „Fläschknepf“ von Roland Ohmer, „Ahjoo“ von Gringo Mayer und „Das Palzlied“ von Die Anonyme Giddarischde. Dazwischen kommen Lieder über den FCK und Weinfest-Klassiker wie „We Didn’t Start The Fire“ von Billy Joel oder „Simply The Best“ von Tina Turner. Wer das Webradio laufen hat, bekommt also schnell einen Eindruck davon, was der neu aufgelegte Sender mit seinem Programm verfolgt.

„Wir möchten eine Welt für alle Menschen schaffen, die sich mit der deutschen Weinstraße verbunden fühlen“, heißt es dazu auf der Internetseite von RPR1. betrieben wird. Programmchef Andreas Holz ist überzeugt: „Mit ,Radio Weinstrasse’ schenken wir von RPR1. den Menschen in Rheinland-Pfalz ein ganz besonderes Stück Heimat zurück.“

Pfälzer Künstlern eine Plattform bieten

Die Idee dazu, „Radio Weinstrasse“ nach 40 Jahren wiederzubeleben, kam dabei von zwei jungen Mitarbeitern: Dem Musikredakteur Lukas Spannbauer und dem Daten-Analyst Lasse Wittke, der nun auch der Programmchef des Projektes ist.

„Die Heimatverbundenheit hier in der Region ist so groß, aber eine Plattform für Pfälzer Bands habe ich schon immer vermisst“, sagt Wittke. Als er gehört habe, dass RPR1. die Rechte an „Radio Weinstrasse“ hat, sei für ihn sofort klar gewesen: „Das ist die Chance, wie wir regionale Künstler mit Weinfest-Gefühl und Heimatliebe verbinden können.“

Seit Anfang des Monats kann das erste private Rundfunkprogramm nun wieder empfangen werden. Im Gegensatz zu früher aber nicht mehr über Kabelanschlüsse oder eine UKW-Frequenz, sondern digital. Zum Beispiel über gängige Streamingplattformen wie radio.de oder direkt auf rpr1.de/webradio/radio-weinstrasse.

Digitaler Empfang über Streamingplattformen

Wittke ist mit den ersten Rückmeldungen zum Neustart sehr zufrieden. Er sei aktuell viel in Gesprächen mit regionalen Künstlern, die nun nach und nach auf ihn zukämen. „Die Künstler freuen sich, dass sie im Radio zu hören sind. Einige haben schon angeboten, weitere Lieder für die Musikliste bereitzustellen“, sagt Wittke. Auch die Rückmeldungen der Hörer sei bisher sehr positiv. Unter anderem hätten sich Menschen gemeldet, die das Radio schon vor 40 Jahren gehört haben und ganz begeistert darüber sind, dass es nun eine Neuauflage davon gibt.

Dabei begann die Geschichte von Radio Weinstrasse zunächst sehr bescheiden – in einem 16 Quadratmeter großen Raum im Gebäude der Ludwigshafener Anstalt für Kabelkommunikation. Die Moderatoren machten Radio als Nebenjob, gesendet wurde ab dem 1. Januar 1984 anfangs fünf Stunden am Tag, finanzielle Schwierigkeiten begleiteten das Projekt. Empfangbar war der Sender zunächst lediglich von mehreren Tausend Kabelanschlüssen, erst 1986 durften erste Privatradiosender dauerhaft über eine UKW-Frequenz ihr Programm anbieten. Im Sommer desselben Jahres stellte Radio Weinstrasse die eigenen Sendeaktivitäten ein.

Grundstein für vielfältige Medienlandschaft

Der Grundstein des privaten Rundfunks war damit gelegt. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens sagte die rheinland-pfälzische Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD): „Was als Pilotprojekt in einem Kellerstudio begann, ist aus unserer Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Wir haben heute in Deutschland die vielfältigste Medienlandschaft in Europa, wenn nicht gar weltweit.“

Künftig soll es bei „Radio Weinstrasse“ nicht nur Musik zu hören geben. Es gebe schon viele Pläne und Ideen, wie das Programm noch weiter ausgebaut werden könne, wie Wittke verrät. Dazu gehörten unter anderem Veranstaltungen, Interviews mit Persönlichkeiten aus der Region und weitere Geschichten und Wissenswertes aus der Pfalz.

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