Rheinland-Pfalz Ein Kataster soll Klarheit bringen

SAARBRÜCKEN (cps). Das Saarland will ein landesweites PCB-Kataster auflegen. Es soll geklärt werden, wie viel der verbotenen krebsauslösenden Polychlorierten Biphenyle sich durch ihre Anwendung in Industrie und Bergbau in der Natur angelagert haben können. Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD) kündigte zudem verstärkte Kontrollen an den Einleitungen von Grubenwasser aus den Saar-Bergwerken in die Flüsse Blies und Saar an.

Im Januar war bekannt geworden, dass die Bergwerksbetreiber Saarberg und RAG massiv PCB in untertägigen Maschinen eingesetzt hatten und der Giftstoff zum großen Teil wohl noch im Berg lagert. Von 1500 Tonnen ist die Rede. Weil das zuständige Oberbergamt der RAG 2010 und zuletzt 2013 genehmigte, einzelne Bergwerke mit Grubenwasser bis zu einer Tiefe von rund 400 Metern unter der Erdoberfläche volllaufen zu lassen, befürchten Umweltverbände, dass PCB ausgeschwemmt werden und das saarländische Trinkwasser kontaminieren könnten. Die Grünen im Landtag kündigten an, im März einen Untersuchungsausschuss zu beantragen. Linke und Piraten signalisierten ihre Unterstützung. Der U-Ausschuss soll klären, ob die CDU/SPD-Landesregierung bei der Grubenwasser-Genehmigung 2013 über Bedenken der eigenen Fachbehörden hinweggegangen ist. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Vize-Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD) betonten gestern nach eingehender Erörterung im Ministerrat, dies sei nicht der Fall. Man habe noch einmal die Unterlagen studiert und Fachbehörden dazu gehört. Es gab und gebe keine Gefährdung des Grundwassers, dies werde man auch bei einem weiteren Anstieg des Grubenwassers ausschließen. Gegenwärtig stehe das Grubenwasser bei 1150 Meter und damit einen Kilometer unter dem Niveau der tiefsten Trinkwassergewinnung im Saarland.

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