Rheinland-Pfalz Brüderle ist wieder da

MAINZ (nob). Rainer Brüderle hat einen neuen Job: Der FDP-Politiker ist zum Vorsitzenden des Bundes der Steuerzahler in Rheinland-Pfalz gewählt worden. Parteipolitisches Gezänk um die Personalie ließ gestern nicht lange auf sich warten.

Eine reizvolle Aufgabe sei das für ihn, sagte Brüderle gegenüber der RHEINPFALZ. Er werde künftig für kein politisches Amt mehr kandidieren und auch keinen Wahlkampf mehr machen für eine einzelne Partei. Das verbiete das neue Ehrenamt an der Spitze des Steuerzahlerbundes, der parteipolitisch neutral sei. Brüderle ist vom Verwaltungsrat des Vereins einstimmig an die Spitze gewählt worden. Er folgt Harald Augter, dem im Februar überraschend verstorbenen Manager und Ehrenpräsidenten der IHK Rheinhessen. Der Steuerzahlerbund zählt im Land nach eigenen Angaben 8000 Mitglieder. Er übt immer wieder scharfe Kritik an Ausgaben der öffentlichen Hand, wie zum Beispiel für den Flughafen Hahn oder für den 1. FC Kaiserslautern. Außerdem fordert der Verein ein einfacheres Steuersystem. Das sei ein Thema, mit dem er sich sein Leben lang immer wieder gerne beschäftigt habe, so Brüderle. Der 69-Jährige war Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP sowie Wirtschaftsminister in Mainz und Berlin. Mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag hat er sich Ende 2013 aus der aktiven Politik zurückgezogen. FDP und CDU lobten die Wahl Brüderles als guten Tag für die Steuerzahler im Land. Die SPD kritisierte: Die Wahl entlarve den Verein „als Ansammlung von Interessenvertretern einer neoliberalen und unsozialen Politik“.

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