Rheinland-Pfalz Anerkennung für Aktive

WORMS (jüm). Wer sich in Rheinland-Pfalz ehrenamtlich engagiert, soll künftig als kleine Anerkennung beispielsweise zum ermäßigten Eintrittspreis öffentliche Einrichtungen besuchen dürfen. Beim Ehrenamtstag unterzeichneten gestern in Worms sieben Pilotkommunen eine entsprechende Vereinbarung für die landesweite Einführung einer Ehrenamtskarte. Aus der Pfalz macht derzeit noch keine Gemeinde oder Stadt mit.

„Von der Karte werden Menschen profitieren, die sich überdurchschnittlich stark ehrenamtlich einbringen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) gestern bei der Veranstaltung in Worms. Einerseits solle mit ihrer Vergabe das Engagement gewürdigt werden, andererseits seien damit auch geldwerte Vorteile verbunden. Nach Angaben der Mainzer Staatskanzlei kann die im Scheckkartenformat entworfene Ehrenamtskarte erhalten, Zum Karten-Start haben laut Staatskanzlei sieben rheinland-pfälzische Kommunen die Kooperations-Vereinbarung unterschrieben: Die Städte Lahnstein, Oppenheim, Ingelheim, Bad Kreuznach und Mayen sowie die Verbandsgemeinden Langenlohnsheim und Hachenburg. Wer dort ehrenamtlich aktiv ist und die übrigen genannten Voraussetzungen erfüllt, kann ab sofort die Ehrenamtskarte beantragen. Das entsprechende Formular ist im Internet auf der „Wir tun was“-Infoseite zu finden. Regierungschefin Dreyer erklärte gestern in Worms, dass über die genannten sieben Pilotgemeinden hinaus rund 50 Kommunen zumindest ihr Interesse bekundet hätten, sich an dem Projekt zu beteiligen. Die Vergünstigungen für die Ehrenamtskarten-Besitzer stellen das Land, Kommunen oder private Partner zur Verfügung. Mit der Karte können beispielsweise einige staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer zum halben Eintrittspreis besichtigt werden, die von der Generaldirektion Kulturelles Erbe betreut werden. Dazu zählen unter anderem der Trifels bei Annweiler, die Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben oder die Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz. Darüber hinaus „lebt die Ehrenamtskarte besonders von den Vergünstigungen, die von den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt werden“, wie Malu Dreyer betonte. Dazu zählen verbilligte Eintritte in Schwimmbäder, Theater oder Museen. Jede beteiligte Kommune stellt mindestens zwei Vergünstigungen für die Karteninhaber zur Verfügung. Gemeinden, die keine eigene Einrichtung betreiben, können sich mit individuellen Lösungen wie Einladung zu Sommerfesten oder Ehrenamtsempfängen beteiligen. Beim landesweiten Ehrenamtstag in Worms präsentierten sich die Vertreter von rund 70 ehrenamtlichen Projekten. Mit einer großen Geräteausstellung waren auch die ehrenamtlichen Rettungs- und Hilfsdienste vertreten. Der Südwestrundfunk gestaltete ebenfalls ehrenamtlich ein Kulturprogramm. Am Abend verlieh Malu Dreyer im Rahmen der SWR-Livesendung „Ehrensache 2014“ einen Sonderpreis an Süleyman Aydin aus Bullay (Kreis Cochem-Zelle). Als Vorsitzender der dortigen türkisch-islamischen Gemeinde habe sich Aydin in besonderer Weise für ein gutes Miteinander eingesetzt.

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