Rheinpfalz Ratgeber Wanderschuhe: Damit "die Tour nicht zur Tortur" wird

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Um die richtigen Wanderschuhe zu finden, sollte man sich Zeit nehmen.

Viele kennen es: Es ist Wandersaison und man möchte mit den neuen oder alten Wandertretern wieder raus an die frische Luft und möglichst viele Kilometer bestreiten. Doch die Schuhe drücken. Um das zu verhindern, sollte man schon beim Kauf auf ein paar einfache Dinge achten.

Experten unterscheiden grob zwischen Wander- und Bergschuhen. Während Wanderschuhe fürs Flachland geeignet sind, taugen Bergschuhe mit ihrer härteren Sohle für alpines Gelände. In beiden Kategorien gibt es unzählige Varianten. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Prinzipiell gelte: "Je höher man geht, desto mehr Stabilität der Sohle und im Knöchelbereich wird benötigt“, erläutert Manfred Krasko, Abteilungsleiter bei Engelhorn Sports in Mannheim. Sobald mit unwegsamem Gelände zu rechnen sei, sollten Wanderer zu knöchelhohen Schuhen mit steiferen Sohlen greifen. Heißt: Im Hochgebirge sind Bergschuhe die beste Wahl des Wandersmanns, während man im Pfälzerwald mit Leichtwanderschuhen gut bedient ist.

"Immer mit Socken"

Hat man sich für einen Schuh entschieden, muss man nur noch die passende Größe finden. Beim Wandern wie beim Anprobieren gilt laut Krasko: "Immer mit Socken." Diese seien für die Dämpfung wichtig und könnten Schweiß aufsaugen. Bei der Wahl der Socken sollten die Dicke und das Material der Socken von der Länge der bevorstehenden Wanderung abhängig gemacht werden. Grundsätzlich gelte: Je länger die Wanderung, desto dicker sollten die Socken sein. Marcus Keller-Leist vom Schuhhaus Keller in Ludwigshafen empfiehlt, sich bei der Wahl der Wanderschuhe Zeit zu lassen. Ist der richtige Wanderschuh gefunden, könne dieser durchaus „mehrere Jahre“ halten, sagt Keller-Leist. Beide Experten empfehlen, die Schuhe zu pflegen und ab und zu die Sohle wechseln zu lassen. Für die Pflege von Textilschuhen empfehlen die Fachmänner ein einfaches Imprägnierspray. Bei Lederschuhen sei dagegen auf Pflege mit einem erhöhten Fettanteil zu achten, um die Geschmeidigkeit des Leders zu gewährleisten. Wachs sei dabei immer zu empfehlen, da es imprägniere und das Leder zugleich pflege.

Turnschuhe nur in Ausnahmefällen

Vom Tragen von Turnschuhen bei langen Wanderungen raten die Experten übrigens ab. Turnschuhe könnten dem Träger bei Wanderungen nicht genügend Halt geben, was zu Kreuzschmerzen führen könne, weil die Rückenmuskulatur den fehlenden Halt ausgleichen müsse. Bei einem Spaziergang oder kleinen Wanderungen von höchstens einer Stunde sei aber nichts gegen Sportschuhe an den Füßen auszusetzen, sagt Keller-Leist. Bleibt noch die Frage des Preises: Ist teurer bei Wanderschuhen immer auch besser? Gute Wanderschuhe seien nicht für weniger als 100 Euro zu bekommen, sind beide Experten überzeugt. Prinzipiell gelte: Je höher die Qualität und je individueller die Wünsche der Kunden, desto teurer werde auch der Schuh. Und was, wenn die Schuhe im Laden passen, aber beim Wandern schon nach wenigen Kilometern drücken? Ist die Garantie noch nicht abgelaufen, bieten viele Geschäfte an, die Schuhe in einer Schuhwerkstatt anzupassen.

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