Politik UN-Versammlung: Trump rügt Berlins Energiepolitik

«New York.» In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung hat US-Präsident Trump gestern Deutschland davor gewarnt, die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in Betrieb zu nehmen. Gleichzeitig kritisierte er die Opec-Staaten scharf für die „furchtbaren“ Ölpreise.

„Deutschland wird total abhängig von russischer Energie sein“, behauptete Trump in seiner Ansprache am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Er lobte Polen, das sich klar gegen das Projekt „Nord Stream 2“ stelle. Bisher bezieht Deutschland 40 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Erdgas ist mit 22,6 Prozent nach Öl die zweitgrößte Primärenergiequelle der Deutschen. Der US-Präsident unterstrich, sein Land sei in der Lage, die Welt mit Öl, Gas und „sauberer Kohle“ zu versorgen. Die USA drängen die EU, statt russisches zukünftig amerikanisches Gas zu importieren. Trump behauptete zudem, die Mitgliedstaaten des Energie-Konsortiums Opec „zockten“ die USA ab. Einerseits durch hohe Ölpreise, andererseits indem Amerika diese Länder mit hohem finanziellen Aufwand militärisch verteidige. Leitmotiv der Rede des US-Präsidenten war erneut seine „Amerika zuerst“-Doktrin. „Wir lehnen die Ideologie des Globalismus ab, wir huldigen der Doktrin des Patriotismus“, so Trump. Ihm widersprach in einer emotionalen Rede der französische Präsident Emmanuel Macron: Multilateralismus möge nicht in Mode sein – „also, liebe Freunde, seien wir eben unmodisch“. Unilateralismus schaffe Krieg und Völkermord. Aus dieser Lehre seien die UN doch entstanden. Seite 2

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