Politik Trump feuert Außenminister Tillerson

«Washington.»Präsident Donald Trump begründete den Stabwechsel im US-Außenministerium mit „unterschiedlichen Ansichten“, die er und Minister Rex Tillerson hätten. Er sei mit dem Außenamtschef seit „einiger Zeit“ im Gespräch über dessen Zukunft gewesen. Als ein Beispiel eines Dissenses nannte Trump das Atomabkommen mit Iran. Tillerson will daran festhalten. Auch war Tillerson gegen den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Trump benannte CIA-Chef Mike Pompeo als Nachfolger. Der 54-Jährige gilt als Verfechter einer harten Linie gegenüber Iran und Nordkorea. Er war vor seiner Amtszeit als Geheimdienstchef Kongressabgeordneter der Republikaner aus Kansas und steht den Milliardärs-Brüdern Charles und David Koch nahe, die zu den größten Geldgebern der US-Konservativen zählen. Erst vor kurzem hatte Trump durch Rücktritte zwei führende Mitarbeiter im Weißen Haus verloren: Kommunikationschefin Hope Hicks und Wirtschaftsberater Gary Cohn. Tillerson ist der dritte Minister der Trump-Ära, der vorzeitig geht. Gesundheitsminister Tom Price trat im September zurück, nachdem er sich auf Staatskosten teure Charterflüge geleistet hatte. Heimatschutzminister John Kelly wechselte im Sommer 2017 ins Weiße Haus als Stabschef, nachdem dort mehrere hohe Beamte gegangen oder entlassen worden waren, darunter Sicherheitsberater Mike Flynn. Es hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben, Trump könnte Tillerson feuern. Der frühere Vorsitzende des Energieriesen Exxon-Mobil dementierte dies aber stets. Einig waren sich Trump und Tillerson in dem Ziel, im Außenamt Personal einzusparen. Der Etat des Ministeriums soll um ein Drittel gekürzt werden. Zahlreiche Schlüsselposten wurden unter Tillerson nie besetzt. Der Texaner verabschiedete sich gestern von seinen Mitarbeitern. „Ich kehre jetzt ins Privatleben zurück“, sagte Tillerson mit zeitweise bebender Stimme. Er betonte die Notwendigkeit, in der Diplomatie mit Partnern zusammenzuarbeiten: „Die Führungsstärke der USA beginnt mit der Diplomatie.“ Der US-Präsident will die bisherige Stellvertreterin Pompeos bei der CIA, Gina Haspel, zur neuen Direktorin des Auslandsgeheimdienstes machen. Die 61-Jährige wäre die erste Frau in diesem Amt. Sie ist bei den oppositionellen Demokraten hochumstritten, weil sie für brutale Verhöre der CIA im Kampf gegen Al-Qaida mitverantwortlich war. Kommentar Seite 2; Seite 3

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