Politik Trump droht mit Militärschlag in Syrien

US-Präsident Trump sprach seine Drohung gestern zu Beginn einer Kabinettssitzung aus.
US-Präsident Trump sprach seine Drohung gestern zu Beginn einer Kabinettssitzung aus.

«Washington.»Rund ein Jahr nach seinem Befehl, als Vergeltung für einen Giftgasangriff eine Basis des syrischen Militärs mit Raketen zu beschießen, droht US-Präsident Trump erneut mit einem Militärschlag in Syrien. „So etwas darf nicht zugelassen werden“, sagte Trump gestern mit Blick auf den mutmaßlichen Gasangriff im syrischen Duma am Samstagabend. Dabei sollen 48 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden sein. Trump sagte gestern weiter: „Ob es die Russen sind, ob es Syrien ist, ob es Iran ist, ob sie es alle zusammen sind – wir werden es herausbekommen“. Bereits am Sonntag hatte Trump erklärt, für die Tat von Duma werde ein hoher Preis zu zahlen sein. Der UN-Sicherheitsrat befasste sich gestern Abend mit dem Fall Duma befassen. Die USA legten einen Resolutionsentwurf vor, der die Schaffung eines neuen „Mechanismus“ der UN zur unabhängigen Untersuchung von Chemiewaffenangriffen vorsieht. Frühere mutmaßliche Giftgasangriffe des syrischen Regimes waren folgenlos geblieben, obwohl unabhängige Ermittler chemische Kampfstoffe nachgewiesen hatten. Russland warnte gestern vor voreiligen Schlüssen. Außenminister Lawrow sagte, russische Militärspezialisten hätten in Duma „keinerlei Spuren von Chlor oder einer anderen chemischen Substanz“ gefunden. Der UN-Sonderbeauftragte Staffan de Mistura forderte am Abend eine rasche und unabhängige Aufklärung des mutmaßlichen Giftgasangriffs in Duma. Ein neuer israelischer Luftschlag gegen Syrien soll sich gestern Morgen zugetragen haben. Damaskus warnte vor „gefährlichen Folgen“. Bei der Attacke auf den Flughafen T4 in Zentralsyrien zwischen Homs und Palmyra sollen 14 Menschen getötet worden sein. Das berichteten auch syrische Oppositionsaktivisten. Laut Angaben aus Teheran starben bei dem Angriff drei iranische Soldaten der Revolutionsgarden. Israels Militär lehnte jeden Kommentar ab. Seit 2012 soll die israelische Luftwaffe mehr als 100 Angriffe im nordöstlichen Nachbarland geflogen haben, in erster Linie, um iranische Ziele zu treffen. Im Oktober 2017 gab Israel erstmals zu, solche Schläge zu führen. Die mit Iran verbündete libanesische Hisbollah-Miliz wird von Teheran über Syrien mit Waffen versorgt. Zunächst hatte Damaskus gestern die USA beschuldigt, für den bereits dritten ausländischen Angriff auf den Flugplatz T4 seit März 2017 verantwortlich zu sein. Später machte sich die Regierung von Präsident Assad aber die Position Russlands zu eigen, demzufolge zwei israelische Kampfjets in libanesischen Luftraum eindrangen und von dort Raketen auf T4 feuerten. Kommentar Seite 2, Seite 3

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