Krieg in der Ukraine Treffen in Ramstein: Panzer sollen in Polen repariert werden

Verteidigungsminister Pistorius in Ramstein.
Verteidigungsminister Pistorius in Ramstein.

Vertreter von 54 Staaten haben am Freitag auf der Air Base in Ramstein ihre weitere Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. Bis Ende Mai will Deutschland eine Werkstatt zur Instandsetzung von Leopard-Panzer mitaufbauen.

Ramstein. Eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ist vor Ende des Kriegs kein Thema. Bei der Lieferung von Kampfjets legte man sich nicht fest. Eine Vereinbarung aber wurde getroffen: Damit Panzer, die im Kampf beschädigt werden, schnell wieder an die Front kommen, wird in Polen ein Instandsetzungswerk entstehen, in erster Linie für Leopard-2-Panzer.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte, Deutschland habe am Rande des Treffens in Ramstein mit Polen und der Ukraine eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Pistorius rechnet damit, dass die Reparaturwerkstatt pro Jahr 150 bis 200 Millionen Euro kosten wird. Die Partnerländer der Ramstein-Gruppe hätten vereinbart, die Kosten fair aufzuteilen.

Nicht alle der 54 Unterstützer-Staaten gehören der Nato an. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verwies aber darauf, dass Putins Angriffskrieg zu einer Erweiterung der Nato führt. Finnland trat Anfang April dem Verteidigungsbündnis teil und nahm erstmals als Nato-Vollmitglied an der Ramstein-Konferenz teil. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der Gastgeber des Treffens, sagte zum Schluss, er gehe davon aus, „dass Schweden bald folgt“. Eine Mitgliedschaft der Ukraine ist für Nato-Generalsekretär Stoltenberg derzeit noch kein Thema. Er sagte, es sei viel wichtiger, die Ukraine in die Lage zu versetzen, Russland zurückzudrängen.

Keien deutschen Kampfflugzeuge für Ukraine

Sehr bald werden die USA Kampfpanzer vom Typ Abrams zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern bringen. Dort sollen sich 250 Soldaten aus der Ukraine drei Monate lang mit dem Panzertyp vertraut machen, bevor sie an die Front verlegt werden. Auf die Frage nach einer Lieferung von Kampfflugzeugen antwortete US-Verteidigungsminister Austin: Was die Ukraine am dringendsten benötige, sei Flugabwehr, „damit sie ihre Bevölkerung, ihre Truppen und ihre Infrastruktur schützen kann“. Er kündigte die Lieferung neuer Flugabwehrsysteme an. Außerdem sagte er, dass die Europäer die Produktion von Munition deutlich erhöhen und beschleunigen werden.

Verteidigungsminister Pistorius machte klar, dass Deutschland der Ukraine keine Kampfflugzeuge liefern wird. Die Tornados und Eurofighter der Bundeswehr seien für die Anforderungen nicht geeignet. Zudem könnten sie in der Ukraine nicht gewartet werden und die Ausbildung dauere zu lang. Ukrainischen Piloten sei mit Flugzeugen, die sie kennen oder an denen sie schnell ausgebildet werden können, mehr geholfen.

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