Politik Tönnies-Kantine: Frau zieht wegen Aufschrei-Video erneut vor Gericht

Das Unternehmen Tönnies erteilte der Frau Hausverbot.
Das Unternehmen Tönnies erteilte der Frau Hausverbot.

Fristlos gekündigt wurde die Mitarbeiterin eines Caterers, die ein Video aus der Schlacht-Kantine von Tönnies gedreht haben soll. Nun zieht sie erneut vor Gericht.

In der Kantine des Schlachtbetriebs Tönnies habe man gegen die Hygieneregeln verstoßen – und das ziemlich deutlich. Dadurch habe man fahrlässig die Verbreitung des Virus gefördert, so lautet der Vorwurf. Der Beweis: Ein Video, in dem hunderte Menschen zu sehen sind, die eng beieinander sitzen und essen.

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Wie die Rheinische Post berichtet, verursachte dieses Video einen medialen Aufschrei. Veröffentlicht wurde es, kurz nachdem im Schlachthof von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mehr als 1000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.

Nun folgt ein gerichtliches Nachspiel: Aber nicht für den Schlachtbetrieb, sondern für die Frau, die das Video ins Netz gestellt haben soll. Das berichtet das „Westfalenblatt“ unter Berufung auf das Arbeitsgericht Bielefeld.

Laut dem Bericht entließ der Caterer die Frau schon im April fristlos, das Unternehmen Tönnies erteilte ihr Hausverbot, schreibt die Rheinische Post. In erster Instanz hätten sich die Parteien zwar auf eine fristgerechte Kündigung inklusive einer Abfindung geeinigt. Doch diese Vereinbarung soll die Frau nun widerrufen haben. Der Grund: Sie räumt zwar ein, das Video gedreht zu haben. Die Kommentare, die zu hören sind, seien aber nicht von ihr. Im Video sagt eine Frauenstimme unter anderem: „Das ist Tönnies. Wie sollen wir uns hier schützen?“

Als das Video im Internet die Runde machte, habe es zunächst Verwirrung um den Aufnahmezeitpunkt gegeben. Jüngst stellte sich aber heraus, dass die Aufnahmen wohl doch aus dem April stammen – zu diesem Zeitpunkt galt die Corona-Schutzverordnung bereits.

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