Politik Stichwort: Schulschach-Versuche

Im Trierer Stadtteil Olewig wurde 2003 in der Grundschule probeweise eine Mathestunde durch eine Stunde Schachunterricht ersetzt. Eine begleitende Studie des Zentrums für psychologische Diagnostik der Universität Trier ergab, dass sich die Leistungen der Schüler in Mathematik verbesserten, obwohl das Fach eine Stunde weniger unterrichtet wurde. Zudem nahm die Lese- und Sprachkompetenz der Kinder zu. Und: Schule machte offenbar wieder mehr Spaß. Leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler profitierten vom Schachunterricht am meisten. Inzwischen wird Schach in bundesweit zehn Grundschulen unterrichtet. Die Auswertung eines Schulversuchs Schach an der Grundschule in St. Georgen im Schwarzwald ergab, dass sich bei den Kindern Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit weitaus besser entwickelten als bei Altersgenossen. Auch das Schulschach-Projekt am Gymnasium Ohlstedt in Hamburg wurde wissenschaftlich begleitet. Hier waren die Schüler nach zwei Jahren zusätzlichem Schachunterricht der Vergleichsklasse im Stoff weit voraus. Auch in Fächern wie Deutsch und Englisch hatten die Jungen und Mädchen aus der Schachklasse im Durchschnitt bessere Noten. Nicht untersucht wurde, ob schachinteressierte Kinder sowieso strukturierter denken und leistungswilliger sind.

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