Meinung Mit Superstar Ronaldo will Saudi-Arabien mehr Einfluss kaufen

Das Trikot von Ronaldo ist sofort ein Verkaufsschlager.
Das Trikot von Ronaldo ist sofort ein Verkaufsschlager.

Gelb-blaue Fußballtrikots mit der Rückennummer sieben sind der neue Verkaufsschlager in Saudi-Arabien. Das hat einen berühmten Grund.

In Sportläden drängen sich Käufer wegen der Trikots des Klubs Al-Nassr aus der Hauptstadt Riad. Die Nummer sieben ist das neue Trikot des portugiesischen Superstars Cristiano Ronaldo, der am Dienstag seinen Vertrag bei Al-Nassr antrat. Nach Ronaldo, der in Riad nach Medienberichten eine Million Euro pro Woche verdient, wollen die Saudis weitere Weltstars verpflichten. Geld spielt dabei keine Rolle.

Saudi-Arabien will zur internationalen Sport-Nation aufsteigen und seinen Einfluss auf der Weltbühne stärken. Und Ronaldo ist der ideale Partner für diesen Plan. Der 37-Jährige mag fußballerisch den Höhepunkt seiner Karriere hinter sich haben, aber als weltbekanntes Zugpferd für die saudische Öl-Monarchie ist er Gold wert.

Mehr als 500 Millionen Fans in den sozialen Medien

Der Torjäger bringt nicht nur seine Erfahrung und seinen Namen mit nach Riad, sondern auch mehr als 500 Millionen Fans in den sozialen Medien. Das färbt schon jetzt auf seine neue sportliche Heimat ab. Al-Nassr – der Vereinsname bedeutet „Sieg“ – hat seit der Bekanntgabe des Vertrags mit Ronald am Freitag mehr als fünf Millionen neue Fans auf Instagram eingesammelt.

Woher Al-Nassr das Geld hat, um Ronaldos Rekordgehalt zu bezahlen, ist nicht bekannt. Der Verein gehört nicht dem saudischen Staat. Allerdings deutete Sportminister Prinz Abdulaziz bin Turki al-Faisal an, dass die Regierung bei der Verpflichtung des portugiesischen Stars geholfen hat. Der Minister erklärte, er wolle „bald unsere anderen Klubs bei hochwertigen Verträgen mit internationalen Stars unterstützen“. Der staatliche saudische Investitionsfonds PIF gibt viel Geld aus, um das Königreich als wichtigen Akteur in der Sportwelt zu etablieren.

Ronaldo soll bei WM-Bewerbung helfen

Nun will sich Saudi-Arabien um die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2030 bewerben. Damit verfolgt Saudi-Arabien eine ähnliche Strategie wie der Nachbar Katar. Das kleine Emirat richtete im Dezember die erste Fußball-WM auf arabischem Boden aus. Wie Katar wird Saudi-Arabien dabei vorgeworfen, mit Superstars und Glitzer-Shows von Despotie und Menschenrechtsverletzungen ablenken zu wollen.

Ronaldo scheint’s egal zu sein – er werde bei der saudischen Bewerbung für die WM als Helfer eingesetzt, meldete der US-Sender CBS.

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