KOMMENTAR Mehr Geld für Brennpunktschulen: Das war längst überfällig

Wichtig für die Zukunft des Kindes: die Schule.
Wichtig für die Zukunft des Kindes: die Schule.

Denn bisher wurde so getan, als gäbe es keine großen Unterschiede.

Dass es in Brennpunktschulen anders zugeht, haben die Kanadier schon vor vielen Jahren erkannt. Und sie haben darauf reagiert. Auch schon vor vielen Jahren. Schulen mit vielen Zuwanderern oder in sozial schwierigen Milieus erhalten mehr Geld, die Klassen sind kleiner und die Lehrer haben eine Zusatzausbildung. Zum Beispiel in der Sprache der Zuwanderer-Mehrheit. Denn es ist ja gar nicht so schlecht, wenn der Lehrer oder die Lehrerin versteht, was in der Klasse oder auf dem Schulhof geredet wird. Zudem erhalten Lehrkräfte, die sich für die Arbeit an einer Brennpunktschule entscheiden, mehr Geld.

Schule ist nicht gleich Schule

In Deutschland wurde lange Zeit so getan, als gäbe es keine großen Unterschiede im Schulbetrieb, als wäre beispielsweise Berlin-Neukölln vergleichbar mit einem der Nobelorte am Starnberger See. Nun gibt es zumindest etwas mehr Geld für Schulen, die sich viel mehr anstrengen müssen, um Kindern das Rüstzeug für einen guten Start ins Leben zu vermitteln.

Das ist ein Anfang. Aber dabei darf es nicht bleiben. Denn auch in der Lehrerausbildung muss auf die besonderen Herausforderungen eingegangen werden, vor denen Pädagogen in Brennpunktschulen stehen. Aktuelles Beispiel ist das Überschwappen des Nahost-Konflikts nach Deutschland und der Umgang damit. Keine leichte Aufgabe. Und für diese Aufgabe könnten die Lehrerinnen und Lehrer auch etwas mehr Gehalt bekommen – wie in Kanada.

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