Politik Mai-Randale in Berlin: Politiker beklagen Gewalt und Hass

Vermummte Teilnehmer des Demonstrationszugs am 1. Mai in Berlin.
Vermummte Teilnehmer des Demonstrationszugs am 1. Mai in Berlin.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Innensenator Andreas Geisel (beide SPD) haben die gewalttätigen Ausschreitungen am 1. Mai in Berlin scharf verurteilt. „Gewalt, Hass und Ignoranz haben keinen Platz in dieser Gesellschaft, weder am 1. Mai noch an einem anderen Tag“, erklärte Müller.

Die vielen verletzten Einsatzkräfte seien „eine bittere Bilanz, die mich wütend macht“, sagte Müller. Geisel kritisierte, Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten „und blinde Zerstörungswut haben nichts mit politischem Protest zu tun“. Der Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin, Stephan Kelm, erklärte, die Gewalttäter hätten „das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zur Legitimation für schwerste Straftaten missbraucht“.Die Polizei war am Samstag bis in die Nacht hinein mit einem Großaufgebot von bis zu 5600 Beamten im Einsatz. Zunächst war das Demonstrationsgeschehen in Berlin ruhig verlaufen. Mit einem Fahrradkorso demonstrierten bis zu 10.500 Teilnehmende am Samstagnachmittag für mehr soziale Gerechtigkeit. Bereits im Zuge dieser Kundgebung kam es zu Attacken gegenüber Polizisten durch Flaschenwürfe und Tritte. Ferner demonstrierten rund 4500 Menschen für den Erhalt der sogenannten Clubszene.

Wie viele waren es?

Bei der anschließenden „revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ forderten die Teilnehmer unter anderem Solidarität und preisgünstigen Wohnraum. Während die Polizei von rund 5000 Teilnehmern ausging, sprachen die Veranstalter von mehr als 25.000 Menschen. Nachdem insbesondere im „Schwarzen Block“ Pyrotechnik gezündet wurde, versuchte die Polizei, Teile des Demonstrationszugs einzukesseln. Anschließend kam es zu Auseinandersetzungen, es wurden Pflastersteine und Flaschen geworfen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Der Protestzug wurde gegen 21 Uhr für beendet erklärt.

In zahlreichen anderen Städten gab es am 1. Mai überwiegend friedliche Demonstrationen, es kam teile aber auch zu gewaltsamen Aktionen, unter anderem in Hamburg, Frankfurt am Main, Paris und Istanbul.

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