Politik Generationenwechsel bei der AfD

Die AfD-Chefs: Jörg Meuthen (links) und Tino Chrupalla.
Die AfD-Chefs: Jörg Meuthen (links) und Tino Chrupalla. Foto: REUTERS

Beim AfD-Bundesparteitag haben sich die Favoriten durchgesetzt: Jörg Meuthen und der 44-jährige Tino Chrupalla führen die Partei in den kommenden zwei Jahren. Alexander Gauland trat nicht mehr an.

Jörg Meuthen, seit 2015 Vorsitzender, erhielt am Samstag beim Bundesparteitag der AfD im ersten Wahlgang 69,2 Prozent der Stimmen. Die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Simone Höchst, eine von zwei Gegenkandidaten, erzielte 24,8 Prozent. Meuthen rief die Delegierten dazu auf, „regierungswillig und –fähig“ zu werden. Dazu müsse sich die AfD weiter professionalisieren. Der 58-Jährige grenzte sich von extremistischen Positionen ab; für eine Rechtsaußen-Partei stehe er nicht zur Verfügung.

Tino Chrupalla führt künftig gemeinsam mit Meuthen die Partei, nachdem Alexander Gauland (78) nicht mehr kandidierte. Der 44-Jährige Sachse, der im zweiten Wahlgang 54,5 Prozent der Stimmen erhielt, sagte, der Osten fordere zu Recht eine starke Stimme im Parteivorstand. Uwe Junge, AfD-Fraktionschef im rheinland-pfälzischen Landtag, bewarb sich erfolglos um das Amt des stellvertretenden Parteichefs.

Meuthen wehrte sich beim Parteitag gegen Vorwürfe, er persönlich habe sich in der Spendenaffäre seiner Partei falsch verhalten. Er habe nichts Unrechtes, nichts Unanständiges getan, reagierte Meuthen auf kritische Fragen von Delegierten. Im April hatte die Bundestagsverwaltung entschieden, dass die AfD wegen illegaler Parteispenden insgesamt über 400.000 Euro als Strafe zahlen muss.

Am Rande des Parteitags demonstrierten nach Angaben der Veranstalter 15.000 Menschen gegen die AfD. Der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns unterstützte die Demonstranten. Er sei froh, dass so viele Menschen gegen das Erstarken rechtsextremer und antisemitischer Positionen demonstrieren, sagte Meyns bei einer Andacht im Braunschweiger Dom.

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