Meinung Deutsche Versäumnisse beim Taurus-Marschflugkörper

Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus.
Kampfjet Tornado IDS ASSTA 3.0, bestückt mit dem Lenkflugkörper Taurus.

Das unnachgiebige Werben der Ukrainer um Taurus zeigt die Bedeutung der Marschflugkörper. Leider zieht Berlin nicht die richtigen Konsequenzen.

Seit Monaten fordert Kiew von Deutschland die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern aus Bundeswehrbeständen. Kanzler Scholz weigert sich beharrlich, ohne die Gründe dafür – zumindest öffentlich – klar zu benennen. Durch das lange Ringen wird dieses Waffensystem schon etwas überhöht. Es ist nicht so, dass den Ukrainern für die Wende im Krieg gegen die russischen Invasoren nur Taurus fehlen würde. Eine Wunderwaffe sind die Marschflugkörper nicht.

Eine bedeutende Waffe ist Taurus gleichwohl. Es gibt ja einen Grund, warum Kiew so hartnäckig um die Lieferung buhlt. Der den Ukrainern von Moskau aufgezwungene Krieg zeigt, wie wichtig sogenannte abstandsfähige Waffen wie Marschflugkörper sind. Sie sind dazu gedacht, wichtige Ziele des Gegners wie Waffen- und Munitionsdepots oder Kommandoposten in weiter Entfernung zu treffen, ohne die eigenen Truppen zu gefährden.

Es ist deshalb ein Versäumnis der Bundesregierung, nicht schon weitere Taurus für die Bundeswehr bestellt zu haben. Und zwar völlig unabhängig davon, ob sie sich doch noch für eine Lieferung an die Ukraine entschließt, oder ob es zum Ringtausch mit britischen Storm-Shadow-Systemen kommt. Nötig wäre auch, Taurus beim Eurofighter, dem Rückgrat der Luftwaffe, endlich zu integrieren. Bisher können die Marschflugkörper nur von den zur Ausmusterung anstehenden Tornados verschossen werden.

x