Politik Überraschungsgast

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und deutsche Soldaten sitzen im Bundeswehr-Feldlager „Camp Marmal“ in Masar-i-Scharif zusammen. Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender waren gestern nach einem Besuch in Kasachstan für einen Tag nach Afghanistan gekommen – aus Sicherheitsgründen ohne offizielle Voranmeldung. In der „Oase“, einer Begegnungsstätte auf dem Gelände des Camps, informierte sich Steinmeier über die Situation. Derzeit sind rund 1000 Bundeswehr-Soldaten im Land stationiert. Der Bundespräsident räumte ein, dass der Weg zu einem friedlichen Afghanistan, das selbst für seine Sicherheit sorgt, „schwieriger als gedacht“ sei. Die Sicherheitslage habe sich in einzelnen Regionen „in den letzten zwei Jahren spürbar verschlechtert“. In seiner Zeit als Bundesaußenminister hat Steinmeier das Land sieben Mal bereist. Die Nato beendete ihren Kampfeinsatz in Afghanistan im Dezember 2014. Stattdessen wurde die Mission „Resolute Support“ gestartet, deren Schwerpunkt die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte ist. Deutschland ist dabei drittgrößter Truppensteller nach den USA und Italien. Vor der Visite bei der Bundeswehr machte Steinmeier in Kabul Station. Dort traf er neben Präsident Aschraf Ghani auch dessen innenpolitischen Rivalen Abdullah Abdullah. Steinmeier mahnte die Partner der sogenannten Einheitsregierung, angesichts des Erstarkens der radikalislamischen Taliban im Land ihre Konflikte rasch beizulegen.

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