KOMMENTAR Es fehlen Corona-Daten
In diesen Zeiten von Corona geht es Bürgern, die sich mit ihren Fragen an Ämter wenden, offensichtlich genau so wie Journalisten, deren Beruf es ist, Informationen zu erfragen, um darüber zu berichten: Sie kriegen oft unzureichende oder manchmal gar keine Antworten. Das arbeitet der Jahresbericht des Landesbeauftragten für die Informationsfreiheit, Dieter Kugelmann, fein heraus.
Personelle Überlastung lässt er nicht gelten. Gut so! Aber an einem Problem scheitert auch die hartnäckigste Nachfrage: Wo Informationen nicht erhoben werden, gibt es keine Antworten. Dabei hätten alle, die die Grundrechtseinschränkungen seit einem Jahr ertragen, das Recht, zu wissen, ob es unter dem Gesichtspunkt der Corona-Ansteckung gefährlicher ist, am Rhein zu spazieren, Straßenbahn zu fahren, im Krankenhaus zu liegen, Lebensmittel zu kaufen, die Kita oder die Schule zu besuchen. Aber solche Daten werden nicht systematisch erhoben. Bekannt waren die Altersheime als Hotspots oder Gottesdienste bestimmter religiöser Gruppen. Im Herbst wurde die junge Generation durch die Bank als „feierwütig“ stigmatisiert, und jetzt hat die Politik die Arbeitgeber im Blick, die deshalb mehr testen sollen. Daten? Fehlanzeige!