Saison Vom Sammeln bis zum Hochgenuss: Die Pfalz feiert ihre Keschde

Werden jetzt in der Pfalz gefeiert: die Keschde.
Werden jetzt in der Pfalz gefeiert: die Keschde.

Jetzt finden sie sich im Pfälzerwald vielerorts wieder in reicher Fülle an Bäumen und am Boden und laden zum entspannten Sammeln ein. Und nicht nur das: In der Pfalz spielen die Keschde jetzt auch auf andere Weise eine Hauptrolle.

„Die Esskastanien, von den Einheimischen liebevoll Keschde genannt, gehören in der Pfalz zum Herbst wie neuer Wein und Zwiebelkuchen“, betont das Pfalz-Marketing. Den hohen Stellenwert der kulinarischen Alleskönner vor allem am südlichen Haardtrand unterstreicht die Tatsache, dass es eine Kastanienprinzessin gibt, die ein Jahr lang die Urlaubsregion Trifelsland repräsentiert. Auf dem Keschdefest in Annweiler wird dieser Tage die neue Hoheit inthronisiert.

Krönung von Kastanienprinzessin Lucie I.

Zwei Tage lang hat Annweiler am 7. und 8. Oktober rund um die Kastanie gefeiert und die neue Kastanienprinzessin Lucia I. gekrönt, die ein ganzes Jahr lang die Urlaubsregion Trifelsland repräsentieren wird. Nächstes Jahr am ersten Oktoberwochenende gibt sie die Krone beim Keschdefeschd wieder weiter.

Weitere Events in der Südpfalz

Auch in Edenkoben (14./15.10., Samstag ab 12 Uhr, Werner-Kast-Platz/Schafplatz; verkaufsoffener Sonntag von 13-18 Uhr) und Hauenstein (Sonntag, 15.10., 11-18 Uhr, Johann-Naab-Platz) wird die „keusche Frucht“, wie sie in einem landwirtschaftlichen Handbuch aus dem 19. Jahrhundert genannt wurde, demnächst gefeiert.

Hauenstein: Der „Hääschdner Keschdemarkt“ mit verkaufsoffenem Sonntag gilt als der älteste seiner Art in der Pfalz und bietet den Veranstaltern zufolge alles rund um die „Castanea sativa“, wie die „Pfälzer Keschde“ wissenschaftlich genannt wird. Um 11 Uhr eröffnet Ortsbürgermeister Michael Zimmer das Fest im Luftkurort. Die Eröffnung wird musikalisch gestaltet von den Hääschdner Alphornbläsern. Dazu gibt es neuen Wein. Von 13 bis 18 Uhr sind die Geschäfte im Dorf und die Schuhgeschäfte auf der Schuhmeile geöffnet. Auf dem Markt bieten 36 Marktbeschicker ihre kulinarischen Köstlichkeiten rund um die Keschde wohlfeil, darunter Keschdesalami, -kuchen, -pralinen, -öl, -flammkuchen, -suppe- , -bier und Keschdebrot. Auf dem Johann-Naab-Platz strömt der wunderbare Duft von gerösteten Maroni verlockend in die Nase – und von Keschdewaffeln, Keschdekäse, Pilzpfanne ...

Info: www.urlaubsregion-hauenstein.de

Edenkoben: Nachdem die Villa Ludwigshöhe leider immer noch wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, findet der Kastanienmarkt am Werner-Kastner Platz/Schafplatz statt. Dort können Kastanienprodukte gekauft und genossen werden, während Edenkobener Winzer ihre Weine ausschenken. An Genussstationen gibt es Keschdesaumagen und Keschdebratwurst, Dampfnudeln und Strauben mit Keschdemus oder gerösteten Edelmaroni, um nur einige Speisen zu nennen. Holzkunstwerke aus Kastanienholz sowie Holzspielzeug erweitern das Angebot.

Direkt am Triefenbach gibt es einige Sitzgelegenheiten, wo am Samstag, 14.10., um 12 Uhr die offizielle Eröffnung mit der Keschdeprinzessin und den Weinhoheiten stattfindet. Die Gommersheimer Dorfmusikanten umrahmen die Eröffnung.

Sonntags laden die Einzelhändler zum Flanieren in die geöffneten Läden ein.

Info: edenkoben.de/kastanienmarkt

Freizeitvergnügen rund um die Keschde

Aber auch sonst dreht sich derzeit in der Pfalz vieles um die stacheligen Kugeln, die mit rotbraunen Nüssen gefüllt sind. Lässt sich das Kastanienerlebnis doch für Groß und Klein ganz einfach mit einem gemütlichen Herbstspaziergang durch den Wald verbinden.

Sammeltouren auf zwei Wanderwegen

Besonders erlebnis- und erfolgreich gestalten sich die Sammeltouren auf zwei markierten Wegen, die der Kastanie gewidmet sind: auf dem Keschdeweg, der von Neustadt bis nach Hauenstein führt, und auf dem familienfreundlichen Keschdeerlebnisweg, einer 6,1 Kilometer langen lehrreichen Runde um den Föhrlenberg (Start am Wanderparkplatz Ahlmühle bei Annweiler oder am Slevogthof bei Leinsweiler). Die gesammelte „Beute“ verheißt vielfältigen Genuss: „Wer das edelbraune, hochglänzende Ding erstmal mühsam aus seiner stacheligen Hülle befreit hat, dem eröffnen sich zahlreiche kulinarische Optionen“, bestätigen die Südpfälzer Tourismus-Experten in der kostenlosen Kastanienland-Broschüre „Feier die Keschde, wie sie fallen“. Kastanien lassen sich zwanglos am Lagerfeuer rösten, taugen aber auch als Hauptzutat für ein komplettes Menü zum Tafeln mit Freunden.

Tafelfreuden mit Esskastanie

Wer nicht selbst in der Küche stehen will, kann bis Mitte November im Restaurant Keschde-Spezialitäten genießen. Südpfälzer Akteure der Kastanienwochen sind in der Kastanienland-Broschüre neben allerhand Tipps und Infos gelistet. Auf den Speisekarten finden sich Omas Herbstklassiker wie Kotelett mit Keschdegemies ebenso wie Feinschmecker-Kreationen von der Cremesuppe bis zum Maronen-Birnenstrudel. Auch Pfälzer Cafés und Confiserien, Bäckereien und Hofläden versorgen Genießer passend zur Saison mit teils ausgefallenen Kastanien-Spezialitäten.

Kostproben im Pfälzer Kastanienpaket

Kostproben gefällig? Ein „Pfälzer Kastanienpaket“ hat das Pfalz-Marketing gepackt: Enthalten sind Kastaniensaumagen, Kastaniennudeln, Kastanienlikör, ein Kastanien-Marzipanbrot, Edelkastanienhonig und eine Packung Servietten mit Kastanienmotiv. Ein gutes Tröpfchen findet sich ebenfalls darin: „Der Wein ist natürlich aus Trauben hergestellt, aber auch er steht in engster Verbindung zu den Pfälzer Edelkastanien: Es ist ein Riesling aus der Birkweiler Lage Kastanienbusch“, informieren die Marketing-Strategen auf pfalz.de.

Keschde-Wissen

Die Esskastanie (Castanea sativa) stammt aus dem Kaukasus und dem östlichen Mittelmeerraum. Die Römer brachten sie nach Germanien – und auch in die Pfalz mit. Im Mittelmeerraum waren die Früchte der Esskastanie vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Als Maronen bezeichnen Experten die Früchte weitergezüchteter Esskastanien. Sie sind größer und schmecken süßer und intensiver als Keschde aus dem Wald.

Esskastanien sind fettärmer als Nüsse. Außerdem enthalten sie Stärke und können daher zu glutenfreiem Mehl verarbeitet werden. In Backwaren mit Kastanienmehl ist allerdings fast immer zusätzlich glutenhaltiges Weizenmehl enthalten, damit der Teig beim Backen zusammenhält. Weitere Inhaltsstoffe sind hochwertiges Eiweiß, Mineralstoffe und Spurenelemente (unterer anderem Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium) sowie die Vitamine E, C, alle Vitamine der B-Gruppe sowie das Provitamin A. Beim Sammeln sollte man sich auf Esskastanien aus aufgeplatzten Stachelhüllen konzentrieren. Diese sind reif zum Verzehr.

Zubereitungstipps

Im Backofen: Die Keschde etwa eine halbe Stunde bis Stunde in kaltes Wasser legen, Schale kreuzförmig einritzen und im Backofen bei 180°C Ober- und Unterhitze etwa 20 bis 25 Minuten rösten.

Im Kochtopf: Nach dem Einritzen in kochendem Salzwasser etwa 15 bis 20 Minuten kochen lassen, kalt abschrecken und direkt schälen. Mit den so vorbereiteten Kastanien lassen sich vielfältige Gerichte zaubern. Rezepte finden sich etwa auf pfalz.de

Keschde-Erlebnisse in Kürze

Keschdefeschd, Annweiler, Sa/So 7./8.10., 11-18 Uhr, Rathausplatz; Info: Telefon 06346 2200, www.trifelsland.de, www.suedlicheweinstrasse.de

Die Broschüre mit vielen Tipps rund um die Keschde und einer Liste von Restaurants mit Keschde-Spezialitäten kann auf keschdeweg.de heruntergeladen werden. Das Kastanienpaket gibt es auf pfalz.de neben weiteren Genießerkisten.

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