Pfalz Udo Sopp hält am 17. Oktober Trauerrede für Box-Legende Karl Mildenberger

16. Dezember 1998: Karl Mildenberger (rechts) traf Muhammad Ali alias Cassius Clay bei einer ARD-Gala in Frankfurt wieder. In de
16. Dezember 1998: Karl Mildenberger (rechts) traf Muhammad Ali alias Cassius Clay bei einer ARD-Gala in Frankfurt wieder. In der Mitte: Henry Maske.

Ein Verein verneigt sich von einem großen Sportsmann: Der 1. FC Kaiserslautern und die Familie des am 5. Oktober 80-jährig gestorbenen einstigen Weltklasse-Boxers Karl Mildenberger laden am Mittwoch, 17. Oktober, 11 Uhr, zu einer Trauerfeier für die Box-Legende in die Walter-Elf-Lounge in der Lotto-Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions ein. Die Trauerrede hält Udo Sopp. Der Kirchenrat im Ruhestand war einst Präsident des FCK. „Karl Mildenberger war ein Markenbotschafter des FCK“, würdigt Rainer Keßler, der Vorstandsvorsitzende des Vereins.

Der große Kampf gegen Cassius Clay



Karl Mildenberger, der nach seiner Karriere bis zur Pensionierung als Bademeister in Kaiserslautern arbeitete, war Box-Europameister. Am 10. September 1966 lieferte „Milde“, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wurde, im Frankfurter Waldstadion Cassius Clay einen heroischen Kampf bis zum vorzeitigen Ende in der zwölften Runde. Sein Mut und seine Tapferkeit fanden höchste Anerkennung. Die Presse feierte die Niederlage als „Mildenbergers größten Sieg“. RHEINPFALZ-Mitarbeiter Hartmut Scherzer, der vor 52 Jahren am Ring saß, schrieb damals in der „Frankfurter Neuen Presse“: „Wohl selten wurde ein k.o.-geschlagener Boxer im Triumphzug auf den Schultern aus dem Ring getragen. Es war der Dank eines Publikums, das durch Mildenbergers Bravourleistung einen würdigen Weltmeisterschaftskampf mit Cassius Clay erlebt hatte.“

Ein grandioser Empfang



30.000 Menschen bereiteten Mildenberger in Kaiserslautern mit Transparenten „Wir grüßen unseren Vize-Weltmeister“ einen Empfang wie einst den 54er Weltmeistern Fritz und Ottmar Walter, Kohlmeyer, Liebrich und Eckel erlebt hatten. In „The Ring“ stellte Muhammad Ali einmal seine ganz persönliche Rangliste der zehn schwersten Kämpfe und härtesten Gegner auf. Karl Mildenberger nahm hinter Sonny Liston (erster Kampf), Doug Jones, Joe Frazier (erster Kampf) und Ken Norton den höchst ehrenvollen fünften Rang ein.

Eine tolle Kampfbilanz



In seiner zehnjährigen Profikarriere von 1958 bis 1968 bestritt Karl Mildenberger 62 Kämpfe gegen ein rundes Dutzend der weltbesten Schwergewichtler seiner Zeit, wie Eddie Machen, Zora Folley, Amos Lincoln, Henry Cooper, Oscar Bonavena oder Leotis Martin. Sechsmal verteidigte der Lokalmatador der Frankfurter Festhalle seinen 1964 errungenen EM-Titel (K.o.-Sieg 1. Runde gegen Sante Amonti), dabei zweimal in London, wo er nach der Disqualifikation gegen Henry Cooper (8. Runde) am 18. September 1968 seine Karriere beendete. Der Kampfrekord: 53 Siege, sechs Niederlagen, drei Unentschieden.


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