Pfalz „Hitler-Glocke“ in Herxheim am Berg: Gemeinderat will Expertin anhören
und einstimmig entschieden, dass die Kommune den Rat der Glockensachverständigen der evangelischen Kirche der Pfalz, Birgit Müller, einholt. Auch waren sich alle elf anwesenden Ratsmitglieder einig, dass über eine Gedenktafel gesondert abgestimmt werden soll, sobald die Expertin gehört wurde.
Anonymen Spender gefunden
Ortsbürgermeister Ronald Becker geht fest davon aus, dass eine Gedenktafel aufgestellt wird. Er selbst unterstütze die Idee inzwischen. „In den weiteren Beratungen zusammen mit dem Presbyterium werden wir dann Text und Gestaltung festlegen“, sagte er am Montagabend. Da es bereits einen Spender gebe, werde die Tafel die Gemeinde kein Geld kosten. Wer der Spender ist, wollte Becker auf Nachfrage nicht verraten. Nur so viel: Es handle sich um eine Person aus Herxheim am Berg. Die Kosten für das Gutachten will die evangelische Kirche der Pfalz bezahlen.
Rat verabschiedet Erklärung
Ebenso einstimmig verabschiedete der Gemeinderat eine Erklärung, wonach die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht in Vergessenheit geraten dürften. Der Rat sei "bestürzt und beschämt über das unbeschreibliche Leid, dass vom nationalsozialistischen Regime ausging". Die 240 Kilogramm schwere Glocke ist mit einem Hakenkreuz und der Aufschrift "Alles fuer's Vaterland Adolf Hitler" versehen. Sie hängt im Kirchturm der Protestantischen Kirche St. Jakob, gehört aber der Gemeinde. Über den Umgang mit der Glocke war in den vergangenen Wochen eine heftige Diskussion entbrannt. | adh
