Pfalz Hitler-Glocke: Freie Wähler entsetzt über Bürgermeister Becker

Die Glocke hängt seit 1934 im Kirchturm der evangelischen Jakobskirche, gehört aber der Gemeinde Herxheim am Berg.  Foto: M. Fra
Die Glocke hängt seit 1934 im Kirchturm der evangelischen Jakobskirche, gehört aber der Gemeinde Herxheim am Berg.

In der Debatte um die „Hitler-Glocke“ haben Aussagen des Bürgermeisters von Herxheim am Berg, Ronald Becker, gestern zu entsetzten Reaktionen geführt: Die Freien Wähler wollen nun auf Landesebene beraten, wie sie mit ihrem Mitglied umgehen. Becker hat am Donnerstagabend im ARD-Magazin Kontraste gesagt, dass man stolz sein könne, eine Glocke mit dieser Inschrift („Adolf Hitler – Alles für’s Vaterland“) zu haben, es gebe bundesweit seines Wissens nur drei. Außerdem sagte er, dass man bei Adolf Hitler immer über Judenverfolgung und Kriegszeiten spreche und nicht über Dinge, die man heute noch nutzen könne.

Landesvorstand distanziert sich



Manfred Petry (Frankenstein), stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Wähler, distanzierte sich am Freitag im RHEINPFALZ-Gespräch von diesen Aussagen. Er zeigte sich persönlich betroffen. Er selbst habe viel für die Gedenkarbeit getan, sagte Petry. Becker habe hier eine Einzelmeinung geäußert, die sich nicht mit den Ansichten des Landesvorstandes vereinbaren lasse. „Wenn er bei seinen Aussagen bleibt, werden wir nicht um einen Parteiausschluss herumkommen“, sagte Petry.
Wie berichtet, hat der Herxheimer Gemeinderat am Montag beschlossen, ein Gutachten über die Denkmalwürdigkeit der Glocke aus dem Jahr 1934 anfertigen zu lassen. Eine Organistin aus Weisenheim am Berg hat unterdessen öffentlich gefordert, die Glocke abzuhängen. als

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