Pfalz Bilfinger: Auftragseingang legt zu

 Foto: dpa
Foto: dpa

Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger SE sieht sich auf gutem Kurs, den Weg raus aus den roten Zahlen zu schaffen. Auch zeigte sich Vorstandschef Tim Blades bei der gestrigen Präsentation der Zahlen zum zweiten Quartal optimistisch, dass die Aufsicht des US-Justizministeriums planmäßig Anfang Dezember endet, da ein engmaschiges Anti-Korruptions-Netzwerk im Unternehmen aufgebaut worden sei, in das Bilfinger in den vergangenen Jahren 100 Millionen Euro investiert habe. Blades: „Wir sind ein anderes Bilfinger als vor 15 Jahren.“ Das Unternehmen steht seit 2013 wegen eines Korruptionsfalles aus dem Jahr 2003, der 2010 aufgedeckt worden war, unter der Aufsicht der US-Justiz.

Blades weist Vorwürfe, unter seiner Führung habe es Korruption gegeben, zurück.



Bilfinger-Chef Blades nahm auch Stellung zu Anschuldigungen, die das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erhoben hatte. Demnach soll es auch unter seiner Führung bei Bilfinger zu Korruptionsfällen im Mittleren Osten gekommen sein. Blades wies die Vorwürfe als unwahr zurück. Alle anderen genannten Korruptionsfälle seien intern aufgedeckt worden, betonte er. Der „Ursprung liegt weit vor meiner, ja vor unserer Zeit“, sagte Blades und bezog dabei seine beiden Vorstandskollegen Michael Bernhardt und Klaus Patzak mit ein.

Der Konzern schaffte im zweiten Quartal den Sprung in die schwarzen Zahlen



Im zweiten Quartal hat der ehemalige Baukonzern ein positives bereinigtes Konzernergebnis von 8 Millionen Euro geschrieben und damit den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Im Vorjahr hatte noch ein Verlust von 33 Millionen Euro zu Buche gestanden. Das Konzernergebnis kletterte auf 12 (Vorjahr: minus 7) Millionen Euro. Blades sieht die Strategie mit der Fokussierung auf zwei Leistungsbereiche (Ingenieurdienstleistungen sowie Anlagen-Unterhaltung), vier Regionen (Kontinental- und Nordost-Europa, USA, Mittlerer Osten) und sechs Industrien (Chemie und Petrochemie, Energie und Versorgung, Öl und Gas, Pharma und Biopharma, Metallurgie sowie Zement) damit bestätigt. Der Auftragseingang legte von April bis Juni um 15 Prozent zu, der Auftragsbestand um 11 Prozent.

Gestiegener Auftragseingang



Im Halbjahr stieg der Auftragseingang im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2017 um 17 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro, der Auftragsbestand wuchs um 11 Prozent auf 2,77 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis verbesserte sich auf 1 Million Euro, nachdem in der Vorjahreszeit noch ein Minus von 44 Millionen Euro unterm Strich gestanden hatte. Das Konzernergebnis stieg von Januar bis Juni auf minus 12 (Vorjahr: minus 62) Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl (30. Juni) verringerte sich binnen Jahresfrist um 3 Prozent auf 35.300. Das Unternehmen will im vollen Jahr ein deutlich verbessertes operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) im mittleren bis höheren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich einfahren.

x