Kreis Südwestpfalz Stadt verkauft ihr Vauban-Grundstück

«Homburg.» „Wir sind hier heute extra zu einer Sondersitzung zusammengekommen, um uns mit dem Vauban-Carrée zu beschäftigen“, betonte das Stadtratsmitglied Axel Ulmcke von der Freien Wählergemeinschaft (FWG): Nach Zwischenrufen aus der Grünen-Fraktion sagte Ulmcke, dass er an diesem Abend keine Lust habe, sich mit „Wahlkampf-Geplänkel herumärgern“ zu müssen. Tatsächlich war der öffentliche Teil dieser letzten Sitzung des bisherigen Homburger Stadtrats inhaltlich eher Nebensache: Bürgermeister Michael Forster (CDU), der seit der Suspendierung von OB Rüdiger Schneidewind die Geschäfte im Rathaus führt, hatte den Rat ein letztes Mal vor der Kommunalwahl einberufen. Im nichtöffentlichen Sitzungsteil sollte endgültig der Verkauf von städtischen Grundstücken an der Ecke Tal-/Gerberstraße gegenüber dem Saarpfalz-Center beschlossen werden. Wie mehrfach berichtet, will ein Investor aus St. Ingbert die Baulücke Vauban-Carrée neben der Deutschen Bank mit einem Wohn-, Geschäfts- und Parkhaus bebauen. Und auf einer Parzelle auf der gegenüberliegenden Seite der Gerberstraße plant er neben dem sogenannten Gotha-Hochhaus offenbar einen Hotel-Neubau. Den Verkauf beider Flächen wollte der Stadtrat eigentlich schon im Januar besiegeln, doch gab es noch Meinungsverschiedenheiten über die Vertrags-Details. „Die Probleme sind jetzt ausgeräumt“, skizzierte Rathaussprecher Jürgen Kruthoff gestern auf Anfrage das Resultat der nichtöffentlichen Sitzung: „Der Verkauf der Grundstücke wurde beschlossen. Bei einem Notar-Termin nächste Woche soll er dann endgültig fix gemacht werden.“ Mit dem Beschluss per Sondersitzung haben Stadt und Investor mehr als ein Vierteljahr wertvolle Zeit gewonnen. Kruthoff: „Nach Kommunalwahl und Sommerpause kommt der neue Stadtrat wohl erst im September zum ersten Mal zusammen. So lange wollten wir mit dem wichtigen Grundstücksgeschäft nicht warten.“ Bis zum Notar-Termin, sagte Kruthoff, wollen sich Stadt und Investor zu den Details ihrer Übereinkunft noch bedeckt halten. Anschließend werde man an die Öffentlichkeit gehen und auch den Kaufpreis nennen. Beim Vauban-Carrée handelt es sich um ein Brach-Grundstück in allerbester Innenstadt-Lage. Seine Bebauung wird seit Jahren angestrebt, sie scheiterte aber immer wieder. Unter anderem hatte ein früherer Interessent 2008 in letzter Minute aus finanziellen Gründen die Reißleine gezogen. Seither fristet das Filet-Grundstück ein provisorisches Dasein als öffentlicher Schotter-Parkplatz.