Zweibrücken Nach tödlichem Unfall auf A8: Mehrere Autos untersucht

An der Harley Davidson wurden nach dem tödlichen Unfall auf der A 8 am 1. Juli laut Polizei kaum verwertbare Spuren gefunden.
An der Harley Davidson wurden nach dem tödlichen Unfall auf der A 8 am 1. Juli laut Polizei kaum verwertbare Spuren gefunden.

Die Polizei hat seit dem tödlichen Motorradunfall auf der A8 in Höhe Zweibrücken am 1. Juli mehrere Fahrzeuge überprüft. Entsprechende RHEINPFALZ-Informationen hat die Leitende Oberstaatsanwältin Iris Weingardt bestätigt. Die Spurensuche war bislang jedoch nicht von Erfolg gekrönt. „Ein konkreter Tatverdacht hat sich nicht ergeben“, so Weingardt.

Bei dem Unfall auf der A8 vor rund fünf Monaten wurde eine Harley Davidson von einem Auto gerammt. Der 37-jährige Motorradfahrer stürzte und wurde schwer verletzt. Dessen Stiefsohn, ein 13 Jahre alter Junge aus dem Donnersbergkreis, starb noch am Unfallort, etwa 800 Meter nach der Autobahnauffahrt Ernstweiler in Richtung Saarbrücken.

Fall in Fernsehsendungen

Mehr als 200 Hinweise aus ganz Deutschland sind seit dem schweren Unfall vor rund fünf Monaten eingegangen. Vor allem durch die Fernsehsendungen „Aktenzeichen XY“ (22. August) und „Kriminalreport Südwest“ (13. August) habe der Fall bundesweit Resonanz gefunden, sagt Martin Sema, Sprecher der Polizeidirektion Pirmasens. „Darunter auch viele Hinweise auf Autos der Marke Mercedes.“ Zur Erklärung: Zeugen hatten berichtet, dass der mutmaßliche Unfallfahrer in einem Mercedes der E-Klasse unterwegs war. Polizei und Staatsanwaltschaft arbeiten mit Mercedes zusammen. Sema und die Leitende Oberstaatsanwältin in Zweibrücken, Iris Weingardt, bestätigten RHEINPFALZ-Informationen, wonach seit dem Unfall mehrere Mercedes’ untersucht wurden. Ob die Hinweise auf die Autos vom Fahrzeughersteller oder aus der Bevölkerung kamen, ließen beide offen. „Die Autos wurden in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen sichergestellt“, so Sema. Ein Sachverständiger wurde für die Untersuchungen in den jeweiligen Bundesländern hinzugezogen – in Rheinland-Pfalz sei das Landeskriminalamt an den Ermittlungen beteiligt gewesen, sagt Sema. Allerdings handelte es sich bei keinem der Autos um das Tatfahrzeug. „Die Spuren sind erkaltet“, fasst es Sema zusammen. Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass die Harley Davidson nach dem Sturz Feuer fing und am Tatort kaum verwertbare Hinweise wie Fahrzeugteile oder Lackspuren gefunden wurden.

Weniger Hinweise seit Oktober

Die Polizei ist noch immer damit beschäftigt, weiteren eingegangenen Hinweisen nachzugehen. Da sich Zeugen aus dem ganzen Bundesgebiet gemeldet haben, arbeitet die Zweibrücker Polizei mit Dienststellen überall in Deutschland zusammen. „Die Kollegen der anderen Dienststellen gehen den Hinweisen dann vor Ort nach. Wir warten noch auf einige Rückmeldungen“, sagt der Polizeisprecher. Wie lange die Spurenauswertung noch dauert, könne er nicht sagen. Der Polizeisprecher betont aber, dass „mit jedem Tag, der verstreicht, die Chancen sinken, den Fall aufzuklären“. Hinzukommt, dass mittlerweile auch nur noch wenige Hinweise aus der Bevölkerung kämen. „Seit Oktober sind deutlich weniger Hinweise eingegangen.“

An der Unfallstelle entstand ein langer Stau. Die A 8 wurde gesperrt. Der Rauch entstand durch das brennende Motorrad.
An der Unfallstelle entstand ein langer Stau. Die A 8 wurde gesperrt. Der Rauch entstand durch das brennende Motorrad.
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