Frankenthaler Umland Sternsingeraktion diesmal kein Selbstläufer

Die Gerolsheimer Sternsinger beim Aussendungsgottesdienst.
Die Gerolsheimer Sternsinger beim Aussendungsgottesdienst.

Nach zweijähriger Pause ist um den 6. Januar herum der Besuch von Sternsingern wieder möglich. In Gruppen ziehen Kinder, als Heilige Drei Könige verkleidet, durchs Dorf, um Segen zu bringen. In einigen Orten war es gar nicht so einfach, genug Teilnehmer zu finden.

In Großkarlbach können die Sternsinger das diesjährige Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ dank eines indonesischen Mitbürgers ganz intensiv erleben: mit Nasi Goreng als Mittagessen. Auch wenn es vor zehn Jahren noch leichter war, Kinder und Jugendliche in Großkarlbach für die Aktion zu gewinnen, so werden Angelika Szigeti und Christine Hansemann am Samstag doch immerhin mit elf Kindern in drei Gruppen 170 Haushalte besuchen.

„Früher hatten wir einen konstanten Stamm an Kindern, die mitgelaufen sind, dieses Mal hat es der Werbung bedurft“, berichtet Hansemann. Vor Weihnachten fand ein erstes Treffen zum Kronenbasteln statt, am Donnerstag stand die Generalprobe an. Da hatten die Kinder Gelegenheit, sich den offiziellen Film der diesjährigen Aktion anzuschauen. Die Resonanz im Dorf sei immer positiv, berichtet Hansemann. „Auch Leute, die mit der Kirche hadern oder ihr fernstehen, möchten, dass wir kommen.“

Dirmstein muss Hausbesuche absagen

In Dirmstein vermeldet am Donnerstagabend ein enttäuschter Jürgen Storminger von der katholischen Kirchengemeinde, dass alle Bemühungen erfolglos waren: „Da sich zu wenige Kinder gemeldet haben, können keine Hausbesuche stattfinden.“ Stattdessen bekämen alle Haushalte Informationen über Spendenmöglichkeiten. Die Austräger der Infoblätter schreiben Storminger zufolge den Segensspruch an die Haustüren. Die acht Dirmsteiner Sternsinger sind zwischen 10 und 12 Uhr an verschiedenen Stellen im Dorf (Edeka-Markt, Blumen Koch, Apotheke, Stadtbäckerei) anzutreffen.

„Besser als vor Corona“, kommentiert es dagegen Elisabeth Groni, dass in Beindersheim am Samstag drei Gruppen mit je vier bis fünf Kindern ihre Runden drehen. „Die Kinder freuen sich sehr auf die Aktion und dass sie wieder Weihrauch schwenken dürfen.“ Gut drei Stunden wird es wohl dauern, bis die 75 Haushalte, die auf ihrer Liste stehen, besucht sind. Um 18 Uhr endet die Beindersheimer Sternsingeraktion 2023 mit einem Dankgottesdienst.

Abschlussgottesdienst am Sonntag

In Laumersheim sind die Organisatoren jedes Jahr gespannt, wie viele Kinder zum Vortreffen kommen. Es werde Werbung in der Grundschule gemacht, und Teilnehmer aus den Vorjahren würden eingeladen, berichtet Michael Latour. Acht feste Zusagen gibt es. Gerne dabei sind in der Regel die Messdiener. In den Jahren vor der Pandemie zogen drei oder vier Gruppen durch Laumersheim, wo gut 150 Haushalte ihre Türen für die Sternsinger öffnen. Zusammen mit den Dirmsteiner und Großkarlbacher Sternsingern wird am Sonntag in der Dirmsteiner Laurentiuskirche um 10.30 Uhr der Abschlussgottesdienst stattfinden. Dort wird auch bekannt gegeben, wie viele Spenden zusammengekommen sind.

Florian Weber und Fabian Nagel haben zuletzt in Bobenheim-Roxheim und Kleinniedesheim Grußpakete mit Kerzen und Spendentüten verteilen müssen. Optimistisch wurde vor einem Jahr der Besuch für 2023 angekündigt. Daher freuen sich die beiden jetzt auf das gewohnte Programm und rechnen damit, in Bobenheim mit fünf Gruppen, in Roxheim mit drei und in Kleinniedesheim mit zwei Gruppen laufen zu können. Terminlich findet es Weber dieses Jahr ideal, denn weil die Schule schon am 3. Januar wieder begonnen hat, könnten auch Schüler mitlaufen, die sonst im Skiurlaub seien. Das Wichtigste ist aber für ihn – und damit greift er die Worte von Pfarrer Markus Hary auf – dass Kinder für Kinder aktiv werden.

Evangelische Kinder willkommen

Nachdem es in Gerolsheim vor Wochen so aussah, als könne die Sternsingeraktion mangels Teilnehmer nicht stattfinden, haben Nadine Ketisch und Melanie Öchsner noch mal die Werbetrommel gerührt, sodass jetzt sogar zwei Gruppen laufen werden: am Samstag im westlichen und am Sonntag im östlichen Ortsteil. So dürften nach jeweils drei bis vier Stunden knapp 70 Haushalte besucht worden sein. „Manchen war gar nicht bekannt, dass auch evangelische Kinder mitmachen können“, sagt Ketisch, die selbst evangelisch ist und in ihrer Jugend in Norddeutschland von Haustür zu Haustür zog. Der Gerolsheimer Bürgermeister Erich Weyer (FWG) weist auf den geplanten Neujahrsempfang der Ortsgemeinde am 4. Februar hin: „Wie immer sind dazu die Sternsinger herzlich eingeladen.“

Auch in Heßheim musste nach einem holprigen Start Werbung gemacht werden: „Zum ersten Treffen kamen nur sieben Kinder, aber nach Aufrufen und direkten Ansprachen haben wir doch noch 14 Kinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren zusammenbekommen“, berichtet Nicole Fuchs. Die einen freuen sich auf das gemeinsame Erlebnis am Samstag, andere möchten gern etwas Gutes tun. Die Aussicht auf Süßigkeiten ist vielleicht auch ein Grund. „Es sind auch Kinder dabei, deren Eltern Sternsinger waren und die möchten, dass sie diese tolle Erfahrung ebenfalls machen“, weiß Fuchs.

Weitere Termine

Weitere Sternsingeraktivitäten: Lambsheim am Samstag und Sonntag, Großniedesheim und Heuchelheim am Samstag.

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