Rhein-Pfalz Kreis Schifferstadt: Minigolf - Das Runde muss ins Runde

Treffer: Der Ball ist versenkt im Loch ...
Treffer: Der Ball ist versenkt im Loch ...

Loch und Löcher (16): Das Loch ist das Ziel. Da hinein muss er, der kleine bunte Ball, am Ende der Betonbahn. Die Rede ist natürlich vom Minigolf. 18 Bahnen sind zu bewältigen, 18 Löcher zu treffen. Das sieht vielleicht erst einmal einfach aus, kann aber ganz schön vertrackt sein. Beweis: ein jahrzehntealter Bahnrekord in Schifferstadt.

«Schifferstadt.»21 Schläge hat ein ambitionierter Minigolf-„Profi“ einst gebraucht, um die 18 Löcher auf der idyllischen Anlage an der Speyerer Straße ordnungsgemäß mit den harten kleinen Bällen zu füllen. Das war in den 1980er-Jahren. Der Rekord steht noch heute auf der schwarzen Tafel im achteckigen Kassenhäuschen. „Den habe ich schon mit übernommen“, sagt Ulrike Jurczak und lacht. Das will was heißen, schließlich betreibt die 56-Jährige den Platz seit 1992. Unter der stolzen „historischen“ Rekordzahl steht die Bestleistung vom Vortag: 54 Schläge. Da ist noch Luft nach oben. Wie gesagt: Gar nicht so einfach ist das, mit den Löchern und dem Ball. 10 bis 15 Zentimeter Durchmesser darf es haben, das Loch in der Betonbahn, zumindest nach den „Normierungsbestimmungen für Minigolf Open Standard“. Höchstens sechs Versuche hat jeder Spieler pro Bahn, um den Ball im Loch zu versenken. Dann ist Schluss und sieben Schläge werden gewertet – wenn man streng nach den Regeln spielt. Da gibt es natürlich eine ganze Reihe, denn Minigolf ist ja – zu Unrecht von manchen belächelt – auch ein ernsthafter Leistungssport, der viel Konzentration, Geschick und Übung erfordert.

Früher Austragungsort von Meisterschaften

Sportlich, sogar meisterschaftlich ist es auch auf der Schifferstadter Anlage einst zugegangen. Theo Magin (nicht der gleichnamige Politiker) hat sie Anfang der Sechziger Jahre erbauen lassen und betrieben. Zwei Vereine haben hier einst trainiert und gespielt, erst der 1. Minigolfclub Schifferstadt, dann der 1. Bahngolfclub. Sogar deutsche Meisterschaften wurden hier am Schifferstadter Stadtwald ausgetragen. Das ist lange her. Der Bahnrekord zeugt noch davon. Beliebt ist die 1800 Quadratmeter große Anlage, die Ulrike Jurczak mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann vor 26 Jahren übernommen hat, nach wie vor bei Freizeitsportlern und Familien. Es ist die einzige im mittleren Rhein-Pfalz-Kreis, die nächsten sind in Ludwigshafen, Speyer oder Haßloch. An diesem flirrend heißen Sommernachmittag tummelt sich allerdings niemand auf der Anlage, obwohl viele große alte Bäume reichlich Schatten spenden.

Chefin wohnt gegenüber

In selbigem sitzt die Chefin des Platzes und erzählt, dass auch Schulklassen und Kita-Gruppen gerne kommen, und sie dafür den Platz nach Vereinbarung auch vormittags öffnet. Für sie ist das ein Katzensprung – sie wohnt in direkter Nachbarschaft. Wenn das Kassenhäuschen während der Öffnungszeit nicht besetzt ist: „Nur klingeln, dann komme ich“, sagt sie und lacht wieder. Schläger und Bälle ausgeben, Regeln erklären, Tipps geben, auch mal einen Plausch halten – das gehört alles dazu während der Öffnungszeiten. Um die Löcher mit den Kunststoffeinsätzen frei und die Bahnen sauber zu halten, ist schon ein größerer Pflegeaufwand nötig, Täglich pustet Ulrike Jurczak mit dem Laubbläser Bahnen und Löcher sauber. Rasen mähen, Laub kehren, die üppige Bepflanzung gießen – es gibt einiges zu tun fürs Minigolf-Vergnügen. Im vergangenen Jahr ließ Jurczak die zwei Stufen am Eingang entfernen und eine kleine Rampe bauen – besser für Rollatoren, Kinderwägen oder Rollstühle. Ein neuer Zaun, eine neue Toilettenanlage waren fällig, gestrichen werden muss auch immer was. Damit es lange anhält, das Vergnügen mit Schläger, Ball, Bahn und Loch. Noch Fragen? Minigolfplatz Schifferstadt, Speyerer Straße, Ortseinfahrt aus Richtung Speyer. Geöffnet von 1. April bis 30. September (und 3. Oktober), Montag bis Samstag ab 14 Uhr, Sonntag und Feiertag ab 13 Uhr, sowie nach Vereinbarung (06235/2990).

... und weiter geht’s zur nächsten Bahn.
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Tipps gibt es auch.
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