Rhein-Pfalz Kreis Sabrina Becker will Bürgermeisterin werden

Mit langem Atem will Sabrina Becker Kommunalpolitik machen. Sie kandidiert für den Beindersheimer Rat und das Bürgermeisteramt.
Mit langem Atem will Sabrina Becker Kommunalpolitik machen. Sie kandidiert für den Beindersheimer Rat und das Bürgermeisteramt.

Überraschung bei der Mitgliederversammlung der Beindersheimer Christdemokraten: Sie schicken nicht Amtsinhaber Thomas Wey, sondern Ortsverbandsvorsitzende Sabrina Becker als Kandidatin fürs Ortsbürgermeisteramt ins Rennen. Wey verzichtete aus „persönlichen Gründen“, wie er sagte, auf eine Bewerbung für eine dritte Amtszeit.

Um 19.49 Uhr am Freitagabend war die Überraschung perfekt: Thomas Wey verkündete, dass die 22 stimmberechtigten CDU-Mitglieder einstimmig dafür votiert hätten, dass Sabrina Becker um den Bürgermeisterposten kämpfen soll. Wey, der aktuell in seiner zweiten Amtszeit als Chef der Beindersheimer Verwaltung ist, bezeichnete es als Ehre, dass er in den vergangenen Jahren die Gemeinde habe leiten dürfen. Als Vorstand und Fraktion im Sommer auf ihn zugekommen seien wegen einer erneuten Kandidatur, habe er sich Gedanken gemacht. „Ich bin ein geradliniger Mensch. Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann“, sagte er am Freitag. Wenn er anträte, würde er den Beindersheimern versprechen, für weitere fünf Jahre das Amt auszufüllen. „Und dann wäre es nicht schön, wenn ich nach zwei oder drei Jahren aufhören würde.“ So habe er schweren Herzens auf die erneute Kandidatur verzichtet. „Die Familie steht über allem“, sagte er. Er gehe also einerseits mit einem weinenden Auge, aber auch mit einem lachenden. Womit er zu Sabrina Becker überleitete, die nach Vorstellung der Beindersheimer Christdemokraten Thomas Weys Nachfolgerin werden soll. Sie stehe für einen Generationenwechsel, aber keinen Paradigmenwechsel, betonte der Amtsinhaber. Sie sei seit vielen Jahren in Beindersheim verwurzelt, sagte Becker. Die 36-Jährige ist verheiratet, hat zwei Kinder und führt als Gärtnermeisterin einen Betrieb im Ort. Den Beindersheimern ist sie auch bekannt als Kerwemaid. Dadurch sei sie nah dran am Dorfgeschehen, sagte Becker. Seit fast acht Jahren leite sie den Ortsverband. Seit drei Wahlperioden ist sie im Ortsgemeinderat, seit zwei Perioden im Verbandsgemeinderat. Und auch in den Vereinen im Ort sei sie aktiv, zum Beispiel in der Feuerwehr und der Kolpingsfamilie. Die kommunalpolitische Arbeit liege ihr am Herzen. „Da braucht man einen langen Atem und Durchsetzungsvermögen. Mit dieser Einstellung will ich an die Aufgabe herangehen“, versprach sie. Sie will sich für eine nachhaltige und vorausschauende Politik einsetzen. Es sei eine relativ schnelle Entscheidung gewesen, berichtete Sabrina Becker weiter. Natürlich habe sie das erst mal mit der Familie besprechen müssen. Aber nach etwa einer Woche habe der Entschluss festgestanden. Jetzt verspüre sie eine „gute Mischung aus Aufregung und Vorfreude“. Einziger weiterer Bewerber um das Ortsbürgermeisteramt ist bislang der 32-jährige Sozialdemokrat Ken Stutzmann (wir berichteten). Thomas Wey sprach gegenüber der RHEINPFALZ von einer „schweren Entscheidung“. Er sei damals angetreten, um zu beweisen, dass man neue Wege gehen könne. „Ich denke, ich habe das Klima im Rat positiv beeinflusst.“ Mit dem Straßenausbau und den wiederkehrenden Beiträgen, der LED-Straßenbeleuchtung und der Kindergartenerweiterung sei viel angepackt worden. „Mein Ziel war es, zu gestalten“, sagte Wey. Sabrina Becker steht auch an der Spitze der 20 Kandidaten umfassenden Liste der Beindersheimer CDU für die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr. Die anwesenden Mitglieder wählten sie ebenso einstimmig auf Platz eins der Liste wie den Fraktionsvorsitzenden Rainer Zotz (53) auf Platz zwei und den stellvertretenden Ortsverbandsvorsitzenden Manfred Doppler (72) auf Platz drei. Stolz war Thomas Wey darauf, dass es gelungen sei, eine komplette Liste mit 20 Kandidaten aufzustellen. „Wir haben keine Mehrfachnennungen.“ Kandidaten Für den Gemeinderat Beindersheim kandidieren für die CDU folgende Personen auf diesen Plätzen: 1. Sabrina Becker, 2. Rainer Zotz, 3. Manfred Doppler, 4. Tanja Körner, 5. Angela Lutz, 6. Dagmar Lis, 7. Thorsten Kiefer, 8. Reinhard Schubach, 9. Peter Milla, 10. Gerhard Frank, 11. Mathias Doppler, 12. Patrick Frank, 13. Günter Klumbies, 14. Richard Kühnel, 15. Petra Voll, 16. Uwe Lis, 17. Anni Milla, 18. Thomas Kellermann, 19. Hildegard Ongyerth, 20. Hardy Klink.

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