Rhein-Pfalz Kreis Plan für Bauen in zweiter Reihe

Die Ortsgemeinde Beindersheim will für ihr Gebiet mit dem Namen Schenkelstraße Nord im Dorfkern einen Bebauungsplan auflegen. Dabei sollen Wohnhäuser in zweiter Reihe zugelassen werden. Der Bau- und Planungsausschuss hat das Projekt in seiner Sitzung am Dienstagabend vorangetrieben. Das Ludwigshafener Planungsbüro Piske wurde damit beauftragt, eine Aufgabenliste für die nächsten Schritte zu erstellen.

Konkret geht es um den Bereich zwischen der Großniedesheimer Straße und dem Schenkelgraben. Für dieses Gebiet soll nach Angaben von Ortsbürgermeister Thomas Wey (CDU) erstmals ein Bebauungsplan erstellt werden. Das werde für Rechtssicherheit bei den Bauherren sorgen, erläuterte Wey. Bei der Erstellung des Plans arbeitet die Verwaltung mit dem Büro Piske zusammen. Dessen Stadtplaner Ulrich Villinger erläuterte in der Ausschusssitzung die Gegebenheiten. So sei der Bereich geprägt durch dichte Bebauung mit einer klaren Straßenfront. „Es sind hauptsächlich schmale Grundstücke“, sagte der Experte. Von daher erachte er es als sinnvoll, eine Bebauung in zweiter Reihe zuzulassen. Allerdings – das ist das Bestreben der Gemeinde – soll der Charakter der Straße erhalten bleiben. Im Moment sei dieser Innenbereich von Beindersheim unbeplant. Ein neues Gebäude sei dort erlaubt, wenn es sich in Art und Nutzung in die Umgebung einfüge. Das muss aber immer im Einzelfall geprüft werden. Zu beachten ist laut Villinger, dass westlich des Gewerbegebiets eine Fläche als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist. Und im Norden gebe es einen landwirtschaftlichen Betrieb sowie zwei Gewerbebetriebe. „Die Anwohner haben einen Anspruch auf Schutz vor Lärm. Sie könnten im Zweifel verlangen, dass der Landwirt seinen Betrieb einschränkt“, erläuterte Villinger. Hier sei die Gemeinde gefordert, im Bebauungsplan entsprechende Regelungen zu treffen. „Wir dürfen einem Betrieb nicht die Entwicklung nehmen“, warnte Ausschussmitglied Reinhard Schubach (CDU). Schließlich wisse man heute nicht, was in zehn Jahren angebaut werden solle oder welche Maschinen zum Einsatz kämen. Er empfahl, bei dem Verfahren die Landwirtschaftskammer einzubeziehen. „Dann haben wir auch den Blick auf die Betriebe.“ Es gebe viele ungenutzte Flächen, meinte Thomas Wey. Als Beispiel nannte er im Gespräch mit der RHEINPFALZ einen Bauernhof, der schon seit zweieinhalb bis drei Jahren leer stehe. Die Besitzer wollten wissen, was sie machen können. „Wenn wir das nicht angehen, ist die Entwicklung der Gemeinde abgeschlossen“, verdeutlichte der Bürgermeister. Aber natürlich wolle man allen Seiten gerecht werden. Wey machte aber auch klar, dass sich das Verfahren über einen längeren Zeitraum ziehen werde. „Wir geben uns Mühe, das so zügig wie möglich fertig zu bekommen.“ Wie geht’s jetzt weiter? Das Planungsbüro Piske wird nach Angaben von Ulrich Villinger einen Vorentwurf für den Bebauungsplan erarbeiten. Die Aufgabe sei wegen der Gewerbebetriebe nicht ganz einfach. Eine zusätzliche öffentliche Straße werde es für die Häuser in zweiter Reihe nicht geben, sagte Villinger gegenüber der RHEINPFALZ. Der Stadtplaner wird außerdem eine Aufgabenliste mit Punkten erstellen, die die Gemeinde im weiteren Verfahren zu erledigen hat.

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