Rhein-Pfalz Kreis Nach Abmahnung selber gekündigt

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Die Konflikte im TuS Gerolsheim haben wenige Wochen vor der nächsten Mitgliederversammlung neue Nahrung bekommen. Die aktuelle Führungsriege kritisiert Kegler Dieter Staab für eine Aussage in unserem Sportbericht vom 13. März. Sie stellt klar: Staab habe die TuS-Mitgliedschaft zum Jahresende gekündigt, nachdem er vom Vorstand eine Abmahnung wegen Beleidigung erhalten habe.

Dieter Staab ist Kegler des DCU-Bundesligisten TuS Gerolsheim und ehemaliges Vorstandsmitglied. Er hatte gegenüber der RHEINPFALZ Konzentrationsprobleme im Wettkampf am 11. März eingeräumt und auf einen erneuten Konflikt mit dem neuen Vorstand hingewiesen. Zitiert wurde er mit dem Satz: „Ich habe nach 47 Jahren Mitgliedschaft und rund 1100 Spielen gekündigt.“ Vorsitzender Karl-Heinz Mayer, sein Stellvertreter Karlheinz Haibt und Schriftführerin Judith Stygar legen Wert darauf, den Hintergrund von Staabs Austritt zu erläutern. Demnach hat der Vorstand Anfang Februar verschiedene Firmen angeschrieben mit der Bitte um Informationen über eventuell bestehende Sponsoringverträge. Es fehle ihnen nach dem Führungswechsel momentan der Überblick über solche Vereinbarungen. Unter den Adressaten war der Arbeitgeber von Dieter Staab, der wiederum von seinem Mitarbeiter wissen wollte, was es mit dem Brief auf sich habe. Staab antwortete in einer E-Mail, die er weiteren Personen, auch dem TuS-Vorstand, zur Kenntnis gab. Darin hieß es, es seien „ein paar Idioten an die Vereinsspitze gewählt worden“. Das Führungstrio des TuS ahndete dies Ende Februar mit einer Abmahnung: Solche Beleidigungen müsse Staab unterlassen, andernfalls drohten Konsequenzen „bis hin zum Ausschluss aus dem Verein wegen vereinsschädigendem Verhalten“. Die Antwort darauf war Staabs Kündigungsschreiben. Dieter Staab bestätigt den Sachverhalt gegenüber der RHEINPFALZ und möchte die Gründe für seine Reaktion erklären. Neben seinem Arbeitgeber seien auch die von anderen Keglern angeschrieben worden, obwohl dem Vorstand zuvor von der Kegelabteilung versichert worden sei, dass keine Sponsorenverträge bestünden. In seinem Fall habe die Firma, bei der er beschäftigt ist, lediglich eine Anzeige im Saisonheft der Kegler geschaltet, die ordentlich abgerechnet worden sei. Dass er und andere Kegler sich nun bei ihren Vorgesetzten für das Verhalten des Vorstands hätten rechtfertigen müssen, sei sehr ärgerlich. „Bei mir hat sogar unser Vertriebsleiter Europa angerufen, um zu hören, was denn da los sei.“ Jürgen Dämgen, Sprecher der Kegelabteilung, versichert, dass er bereits in einer Ausschusssitzung am 2. November 2016 für die Kegelabteilung zu Protokoll gegeben habe, dass es keine Sponsorenverträge gebe. Als seltsam empfindet es Staab auch, dass die Abmahnung am 19. Februar geschrieben wurde, aber erst am 24. Februar in seinem Briefkasten gelegen habe. Am 23. Februar habe die Kegelabteilung noch bei der Vereinsveranstaltung „Schmutzigen Donnerstag“ geholfen. Termin TuS-Mitgliederversammlung mit Wahlen am Freitag, 28. April, 19 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Gerolsheim. |ww/nt

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