Rhein-Pfalz Kreis „Mindestens zehn Millionen Euro“

Herr Hennrich, über die Zukunft der „Tortenschachtel“ wird viel spekuliert – ist denn schon absehbar, wie ein Neubau aussehen könnte?

Derzeit noch nicht. Wir haben drei Architektenbüros aus Düsseldorf, Köln und Gaggenau mit einem Gestaltungswettbewerb beauftragt. In den nächsten Wochen präsentieren sie ihre Vorschläge. Die Pläne und Entwürfe legen wir dann der Stadtspitze vor und besprechen gemeinsam, für welche Variante wir uns letztlich entscheiden. Bleibt die prägende Kreisform des Gebäudes erhalten, so wie es sich die Stadtspitze wünscht? Ich weiß noch nicht, was sich die Architekten ausgedacht haben. Wir wollen aber schon versuchen, auch in einem neuen Bau eine Rundung drin zu haben. Natürlich bringt man Geschäfte in einer Kreisform eher schlechter unter, vielleicht läuft es deshalb am Ende auf einen eckigen Bau hinaus. Wir sind ja durch die Situation der Straßenbahnhaltestelle an leichte Formgebungen gebunden. Klar ist: Ein Neubau muss sich gut in die Umgebung einpassen. Wie hoch soll’s hinausgehen? Timon-Chef Günther Tetzner kann sich ja noch zwei bis drei Etagen mehr vorstellen. Wir wollen höher hinaus als die bisher vier Etagen, um die Fläche vernünftig auszunutzen. Wie hoch, ist derzeit noch unklar. Wann beginnt der Abriss? Abriss und Neubau sollen möglichst nahtlos ineinander übergehen. Das heißt, wenn die Baugenehmigung da ist, soll abgerissen und unmittelbar danach mit dem Neubau begonnen werden. Wir wollen keine Baugrube über die Wintermonate. Ob wir dieses Jahr noch anfangen, hängt von der Witterung ab. Falls wir einen milden Winter bekommen, wäre das wunderbar. Dann könnten wir durcharbeiten, vielleicht noch im Herbst abreißen und mit dem Neubau beginnen. Wann soll der Neubau stehen? 2016. Und was wird er kosten? Auf wie viel Geld es genau hinausläuft, können wir erst sagen, wenn wir wissen, wie hoch wir bauen dürfen. Es werden aber mit Sicherheit mehr als zehn Millionen Euro sein. Ob es am Ende 15, 18 oder 20 Millionen Euro sind, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Wie ist die bisherige Resonanz von Interessenten? Sehr gut. Bisher haben wir etwa 30 konkrete Anfragen, darunter aber auch Unternehmen aus der gleichen Branche. Wir wollen letztlich aber keine zwei Drogeriemärkte, zwei Apotheken oder zwei Bäcker nebeneinander haben. Aus welchen weiteren Branchen kommen die Interessenten? Das ist ein bunter Mix: Lebensmittelmärkte, Textilanbieter, bis hin zu Betreibern von Fitnessstudios. Herr Tetzner meinte im März mit Blick auf die zentrale Lage: „Da muss ein Knaller hin.“ Was heißt das? Ein Knaller heißt, ein optisch sehr ansprechendes Gebäude mit einem attraktiven Mieterbestand. Das muss ein Magnet werden. Ein solcher Anziehungspunkt wird hier auch gebraucht, um die Einkaufssituation in der Bismarck- und der Ludwigstraße, aber auch am Berliner Platz selbst zu beleben. Am Ende wird hier mit Sicherheit etwas entstehen, worauf man stolz sein kann. Walzmühl-Center, Bismarck-Zentrum, Rhein-Galerie – bereitet Ihnen die Konkurrenz in der Nachbarschaft kein Kopfzerbrechen? Nein. In den Einkaufsstraßen der Innenstadt gibt es viele Leerstände, weil keine Flächen ab 1200 Quadratmeter bereitstehen, die bestimmte Anbieter einfach brauchen. Diese Flächen wollen wir schaffen. Für uns ist Wettbewerb nicht störend, sondern eher belebend. Wann müssen die verbliebenen Mieter den Gebäudekomplex verlassen? Die Mietverträge laufen alle weiter bis zum Beginn des Abrisses.

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