Rhein-Pfalz Kreis Mehr Platz für Gewerbetreibende

Zwischen Bundesstraße 271 und ehemaligem Biokompostwerk sollen sich künftig Firmen ansiedeln können.
Zwischen Bundesstraße 271 und ehemaligem Biokompostwerk sollen sich künftig Firmen ansiedeln können.

Die Nachfrage nach größeren Gewerbeflächen in Grünstadt ist groß. Die Stadt plant derzeit die Erweiterung des Gewerbegebiets Süd in Richtung Bundesstraße 271. Industrie- und Gewerbebetriebe können sich auf einer Fläche von 19,2 Hektar ansiedeln.

Seit 2015 haben 42 Gewerbetreibende bei der Stadt nach Flächen angefragt – 22 von ihnen interessierten sich dabei für Flächen mit einer Größe zwischen 10.000 und 120.000 Quadratmetern, berichtet Melanie Cocimano. Vor allem die Logistikbranche brauche viel Platz, sagt die Stadtmanagerin. „Diese Anfragen können noch nicht bedient werden.“ Zumal die Stadt keine eigenen Gewerbeflächen anbieten könne. Die Stadtverwaltung plant derzeit die Erweiterung des Gewerbegebiets Süd. Aus den Feldern zwischen dem ehemaligen Biokompostwerk an der Obersülzer Straße und dem Globus-Markt, zwischen Ferdinand-Porsche-Straße und B 271 sollen 19,2 Hektar Bauland für Gewerbetreibende werden. Von der Obersülzer Straße aus soll ein Kreisel für eine gute Zufahrt sorgen, die Durchfahrt zum Globus-Markt soll über die neue Gewerbegebietsstraße möglich sein, sagt Dirk Theobald vom städtischen Bauamt. Es gibt zwar einen rechtskräftigen Bebauungsplan aus dem Jahr 2007 für das Gebiet, allerdings ist dieser jüngst vom Stadtrat geändert worden, weil die Voraussetzungen heute andere sind. Unter anderem ist das Biokompostwerk (um das ein Wall gebaut werden sollte) nicht mehr aktiv. Die Planungen für die südliche Hälfte des Gebiets (Höhe Globus) sind laut Theobald schon weiter vorangeschritten, als die für den Nordteil rund ums ehemalige Kompostwerk. Im Süden wurde die Bodenordnung schon 2012 abgeschlossen. Dabei wurde das Gelände in Baugrundstücke und Straßen eingeteilt. Davon sieht man allerdings noch nichts, die Felder werden nach wie vor bewirtschaftet. Die Grundstücke, die dort in Zukunft bebaut werden können, sind zwischen 1000 und 8000 Quadratmeter groß – und damit für Gewerbetreibende geeignet. Etwa ein Drittel der Grundstücke gehört der Stadt. Im Norden (rund um das ehemalige Kompostwerk) steht die Bodenordnung noch aus. Dort sollen größere Grundstücke zur Verfügung stehen, berichtet Theobald. „Diese Flächen werden größer als 10.000 Quadratmeter sein.“ Es handle sich um ein Industriegebiet. Dort können sich Betriebe ansiedeln, die ein größeres Störpotenzial (Lärm, Geruch, Staub) haben. Zehn Privateigentümer besitzen rund um das Biokompostwerk Äcker und Wiesen. Wird die Stadt Grundstücke ankaufen? „Das Gebiet bleibt privat“, sagt Theobald, „aber wenn jemand auf die Stadt zukäme und uns ein Angebot machen würde, würden wir es prüfen.“ Die Planer müssen sich auch mit der Entwässerung des nördlichen Teils befassen. Der Grund dafür sind unterschiedliche Höhen der Flächen. „Das Gefälleverhältnis macht uns Sorgen“, sagt Theobald. Denn es gibt zwar ein Rückhaltebecken fürs Wasser – allerdings auf der anderen und höher liegenden Seite der B 271. Deshalb kann das Wasser aus der tiefer liegenden Fläche rund um das Kompostwerk nicht dorthin fließen. Es müssen Versickerungsmulden gebaut werden. Dafür müssen die alten Pläne angepasst werden. „Die Regenwasserrückhaltung braucht mehr Fläche, weil heute andere Regeln gelten“, erklärt Theobald. Eine weitere Sache hat sich seit 2007 geändert: Das Biokompostwerk wurde aufgegeben, das Gebäude wird nur noch als Umladezentrale genutzt. Auf einen ursprünglich geplanten Erdwall, der 25 Meter breit und vier Meter hoch sein und Gerüche, Keime sowie Sporen vom Gebiet fernhalten sollte, kann nun verzichtet werden. Damit bleibt mehr Fläche fürs Gewerbe, und die Grundstücke können einen besseren Zuschnitt erhalten.

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