Bobenheim-Roxheim Kurze Feier, großer Stolz: Realschüler erhalten Zeugnisse

Haben sich durch besonderes Engagement in der Schule ausgezeichnet (von links): Minal Babar, Alina Franck, Alina Orlik und Gülci
Haben sich durch besonderes Engagement in der Schule ausgezeichnet (von links): Minal Babar, Alina Franck, Alina Orlik und Gülcin Özkoc.

Auf rund eine Stunde ist am Freitagmittag das Programm der Schulabschlussfeier in Bobenheim-Roxheim zusammengeschmolzen. Nach neun beziehungsweise zehn Schuljahren sagten 52 Schülerinnen und Schüler der Realschule plus adieu, um entweder weiter zur Schule oder in die betriebliche Ausbildung zu gehen.

„Wir haben es geschafft, wir können stolz auf uns sein“, rief Schülersprecherin Lara Arslan ihren Mitschülern zu. Und das trotz der Coronavirus-Pandemie und der „herausfordernden Lernformen“, wie Rektorin Nicola Heinemann in ihrer Verabschiedung feststellte. Auch Elternsprecherin Wafa Arslan hob auf die schwierigen vergangenen zwei Jahre ab, aber sie blickte zuversichtlich in die Zukunft der Jugendlichen, denn „hinter starken Schülern stehen starke Eltern und Lehrer“. Den jungen Leuten gab sie ein aufmunterndes „alle Möglichkeiten stehen euch offen“ mit auf den Weg.

Der Abschluss sei kein Ende von der Schule und dem Miteinander in Klassengemeinschaften, im gemeinsamen Lernen und Leben, sagte Nicola Heinemann und berichtete, dass sich mehr als 30 Schüler für den Besuch einer weiterführenden Schule entschieden hätten, fast 20 würden eine Ausbildung beginnen und dann die Berufsbildende Schule besuchen.

Schuldezernent Gräf ermuntert zum Lernen

Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Manfred Gräf (CDU) überbrachte Grußworte im Namen des Trägers der Realschule plus, des Rhein-Pfalz-Kreises. „Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen“, sagte er und verglich die Schule mit einem Segelschiff. „Wir leben in schwierigen Zeiten, das macht uns allen zu schaffen“, versicherte Gräf und schlussfolgerte: „In 20 Jahren werden viele Menschen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten.“ Um die Zukunft dennoch erfolgreich meistern zu können, sei es wichtig, flexibel zu bleiben und bereit zu sein, ein ganzes Leben lang zu lernen. Den Schülern wünschte er eine positive Einstellung zum Leben, die Bereitschaft zum Risiko und stützende Leuchttürme, vor allem in der Familie.

Trotz ihrer Kürze war es eine harmonische Feier mit kleinen, besonderen Symbolen. Jeder Schüler, jede Schülerin erhielt zusammen mit dem Zeugnis eine blassrosa Rose. Eine schöne Erinnerung waren ausgewählte Videoszenen von der Klassenfahrt, und berührend hoffnungsvoll war das gemeinsame Abschlusslied und die 52 bunten Luftballons, die am Ende der Feier in den Himmel stiegen.

Vier Preise für schulische und soziale Leistungen

Rektorin Nicola Heinemann hob in ihrer Rede den „umweltbewussten Schulstreich“ hervor. Im Gespräch erläuterte sie, dass die Jugendlichen alle Feiernden aufgefordert hatten, Müll zu vermeiden. Zu diesem Zweck hätten sie ein Spiel zum Thema ressourcenbewusstes Leben in der Schule verbreitet und gemeinsam gespielt. Aber natürlich sei dennoch der Streich nicht zu kurz gekommen, der darin bestanden habe, dass der Zugang zur Feier erschwert wurde und die Gäste erst einmal Hürden hätten überwinden müssen.

Auszeichnungen erhielten Alina Orlik für ihre schulischen Leistungen und den besten Notenschnitt ihrer Jahrgangsstufe sowie Minal Babar, ebenfalls für hervorragende schulische Leistungen, insbesondere als Durchstarterin nach einem Schulwechsel. Für ihr soziales Engagement geehrt wurde Alina Franck, die unter anderem während der Klassenfahrt den Durchblick bei den Zugverbindungen behalten hatte, wie es am Freitag hieß. Ebenfalls „beispielhaft für die Gemeinschaft eingesetzt“ hat sich Gülcin Özkoc, die Mitschülern geholfen hat, Praktikumsplätze zu finden, Bewerbungen zu schreiben und skeptische Eltern davon zu überzeugen, dass die Abschlussfahrt doch stattfinden sollte.

Am diesjährigen Experimentalwettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz „Leben mit Chemie“ hatten sich die Klassen beteiligt. Fachlehrerin Stefanie Böhm verteilte die Urkunden. Alina Orlik, Ciara Bilek und Emily Kistner erhielten für besonders gute Leistungen eine Ehrenurkunde plus Buchgutschein – laut Homepage des Landes wurde diese Auszeichnung insgesamt nur 200-mal vergeben.

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