Rhein-Pfalz Kreis Im Sommer in die City

9200 Quadratmeter Fläche werden die TWL im neuen Gebäude nutzen.
9200 Quadratmeter Fläche werden die TWL im neuen Gebäude nutzen.

Das weiße Gebäude mit den hohen Glasfenstern an der Ecke Bismarck-/Bahnhofstraße sticht ins Auge. Seit einigen Tagen sind die Bauzäune verschwunden. Mit ein wenig Fantasie erkennt der Beobachter noch die baulichen Strukturen des Kaufhof-Gebäudes, das hier stand. Das Haus wurde entkernt, das Skelett blieb. Hier sollen im dritten Quartal dieses Jahres 260 TWL-Mitarbeiter einziehen. Auch das Kundenzentrum des Energieversorgers findet in der Immobilie einen neuen Platz. Ursprünglich sollten 400 Mitarbeiter die Innenstadt beleben. Wie Vorstand Dieter Feid beim gestrigen Rundgang durch das Gebäude sagte, sollen einzelne Bereiche – etwa der Netzbetreiber KNS und die IT – nun doch nicht mit umziehen. Sie würden eher zu den technischen Ressorts gehören, die nach dem Zwei-Standorte-Konzept der TWL langfristig in der Industriestraße sitzen. In die Bismarckstraße ziehen die kaufmännischen Bereiche, die Stäbe, der Vorstand und der Betriebsrat. Die Anzahl der Mitarbeiter ist nicht das einzige, was sich im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen geändert hat. Feid und sein Vorstandskollege Thomas Mösl haben das Projekt Bismarckstraße von ihren Vorgängern Hans-Heinrich Kleuker und Reiner Lübke geerbt. Die beiden mussten das Unternehmen im vergangenen Jahr verlassen (wir berichteten). Die neuen TWL-Vorstände stehen zum Innenstadtprojekt. „Es ist ein tolles Gebäude auf der Höhe der Zeit“, sagt Dieter Feid. Außerdem sei der Bau „ein wesentlicher Beitrag zur Attraktivierung der Innenstadt“. Gemeinsam mit dem Umzug der Pfalzwerke ins ehemalige C&A-Gebäude entstehe im Stadtzentrum bald „ein richtiger kleiner Energienukleus“. Dennoch sind sie mit einigen grundlegenden Entscheidungen der Vorgänger konfrontiert, wie beide gleich mehrfach betonen. Man gewinnt den Eindruck: Die beiden hätten gerne einige Dinge anders geplant. Der Eigentümer des Gebäudes ist Pro Concept aus Mannheim. Das Unternehmen vermietet 72 Prozent der Gesamtfläche an die TWL, ins Erdgeschoss soll Einzelhandel kommen. Mit der Übergabe von Pro Concept „ziehen wir nicht in ein fertiges Gebäude ein, wie es üblich ist“, sagt Mösl. Etwa vier Millionen Euro müssen die TWL für den Innenausbau noch selbst in die Hand nehmen. Die Vorstands-Vorgänger hätten es so gewollt und entschieden. Weil nun weniger Mitarbeiter als geplant in die Immobilie ziehen, möchten die TWL 1400 Quadratmeter im dritten Obergeschoss weitervermieten. Man sei im Gespräch mit verschiedenen Interessenten, auch mit der Stadt, sagt Feid. Die großzügige Dachterrasse, die das Gebäude ursprünglich erhalten sollte entfalle „aus Kostengründen“. Großzügig geschnitten sind aber die Vorstandsbüros mit jeweils rund 80 Quadratmetern Fläche. „Das sind die Planungen, die wir vorgefunden haben. Punkt“, betont Mösl hier noch einmal knapp. Für die Mitarbeiter bietet der Bau einige Modernisierungen, wie man sie laut Feid heutzutage als Arbeitgeber anbieten sollte. Es gibt zwei Eltern-Kind-Arbeitsplätze, bei denen zwischen den beiden Büros der Nachwuchs spielen kann. In durch Glasscheiben abgetrennten Räumen – sogenannten Alkoven – können Mitarbeiter ungestört telefonieren. Es gibt neben den Büros auch große Pausenräume, Aufenthaltsbereiche und Küchen sowie Duschen für die Radfahrer, die im Hinterhof außerdem bis zu 50 Stellplätze finden. Auch solche für E-Bikes. Die Tiefgarage hat 70 Stellplätze, die jedoch vor allem für Dienstfahrzeuge gedacht sind. Für die Mitarbeiter sei man im Gespräch mit umliegenden Parkhäusern, sagt Feid. Außerdem wollen die TWL ihren Angestellten ab Juli ein Jobticket anbieten. Der Umstieg auf andere Verkehrsmittel als das Auto ist deutlich erwünscht. Das Kundenzentrum ist laut den Vorständen „ungefähr dreimal so groß“ wie das bisherige in der Industriestraße. In einem Raum neben dem Eingang sollen Kunden rund um die Uhr in einen Kassenautomaten einzahlen können. Bislang war das in der Industriestraße an feste Öffnungszeiten geknüpft. „Frühestens im Juli“ sollen die Mitarbeiter umziehen. Bis dahin ist noch einiges zu tun.

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