Rhein-Pfalz Kreis Hoftore öffnen gegen die Parkplatz-Knappheit

Schifferstadt. Schon bald könnte es in Schifferstadt den Aktionstag „Schifferstadt parkt im Hof“ geben. Die CDU-Fraktion möchte mit ihrem Antrag im Stadtrat etwas gegen die wachsende Parkplatz-Knappheit in der Stadt tun. Mit der Aktion sollen die Bürger aufgerufen werden, die Parkmöglichkeiten in ihren Höfen und Garagen zu nutzen. Der Stadtrat hat dem CDU-Antrag zugestimmt.

Zunehmend verschlechtere sich die Parksituation durch die steigende Anzahl der Laster und Autos in Schifferstadt, begründete Arno Koch den Vorschlag seiner Fraktion. Diese würden hauptsächlich auf der Straße anstatt in den Höfen oder Garagen geparkt. „Wir wollen die Bürger und die Verwaltung einladen, die Situation zu verbessern“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Die Bürger sollten dazu animiert werden, die Parkplätze auf ihren Grundstücken zu nutzen. Der Aktionstag könnte, so der Vorschlag der CDU, in der Fastenzeit sein und sollte vom Stadtmarketing entsprechend vermarktet werden. Schon 2012 habe die CDU-Fraktion die Verwaltung auf die prekäre Verkehrssituation aufmerksam gemacht. „Die damalige Antwort der Verwaltung war, dass keine Verkehrsbeeinträchtigungen bekannt seien. Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen“, sagte Koch. Für die damalige Anfrage der CDU im Jahr 2012 sei der frühere Erste Beigeordnete Bruno Dell verantwortlich gewesen, erklärte Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) und machte keinen Hehl daraus, dass sie mit Dell nicht einer Meinung war. Besonders die Verkehrs- und Parksituation in der Mannheimer- und der Mutterstadter Straße sei problematisch. „Ich habe das in die entsprechenden Abteilungen weitergetragen.“ Mit dem nun für Verkehr zuständigen Beigeordneten Peter Kubina (SPD) werde man sich der Sache annehmen. „Schon im nächsten Verkehrsausschuss wird das ein Thema sein“, versprach die Bürgermeisterin. Der Aktionstag „Schifferstadt parkt im Hof“ fand bei Volk Zustimmung. „Dass es anders geht, sieht man immer wieder in der Hexennacht“, sagte die Bürgermeisterin. Dann werde in Hof und Garage geparkt, weil jeder um sein Auto Angst habe. Christoph Werner (AfD) konnte sich für den Aktionstag nicht erwärmen: „Grundsätzlich sehen wir schon die Notwendigkeit für mehr Bürgerbeteiligung“, sagte er. Aber der Antrag werde erfolglos sein. So ein Tag sei „genauso sinnvoll wie ein Veggie-Tag oder der Eintopf-Sonntag“. „Wir werden den Antrag der CDU unterstützen, schon allein weil wir neugierig sind, wie die Bürger darauf reagieren“, sagte hingegen Dieter Weißenmayer (FWG). Thomas Lorch (SPD) hatte Bedenken. Schon jetzt werde zum Beispiel in der Mannheimer Straße gerast. Würden nun kaum noch Autos auf der Straße parken, hätten Raser freie Fahrt, „dann können die noch zügiger durchfahren“. Um Rasern beizukommen, müsse über andere Parkmöglichkeiten nachgedacht werden, argumentierte Hans Pruschina (CDU), zum Beispiel das alternierende Parken, das Autofahrern zwinge auszuweichen und langsamer zu fahren. Siegfried Filus (Grüne) machte auf ein weiteres Problem aufmerksam: Viele Autofahrer parkten auch die Gehwege zu. „Vermehrt ist das im Innenstadtbereich der Fall, wo die Gehwege abgesenkt sind“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Auch dafür sollten Bürger sensibilisiert werden. Die Mehrheit des Stadtrats war für die Einführung des Aktionstags „Schifferstadt parkt im Hof“. Drei Ratsmitglieder waren dagegen, drei enthielten sich. (doo)

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