Rhein-Pfalz Kreis Hilfe für die Ärmsten

Fünf Jahre Projektarbeit der Ingenieursstudenten: Künftig nutzt das ruandische Dorf Kirinda Regen als Brauchwasser und Quellwass
Fünf Jahre Projektarbeit der Ingenieursstudenten: Künftig nutzt das ruandische Dorf Kirinda Regen als Brauchwasser und Quellwasser aus zusätzlich erschlossenen Ressourcen als Trinkwasser.

2011 haben Studenten der Hochschule Mannheim eine lokale Gruppe des Vereins Ingenieure ohne Grenzen gegründet. Sie setzten sich zum Ziel, ihr Wissen in Entwicklungsländern einzubringen. Ein erstes Projekt ist nun abgeschlossen. Es gelang, die Versorgung mit sauberem Wasser in Kirinda (Ruanda) zu verbessern. Tausende Menschen profitieren davon.

Über einen Kontakt zum Verein junger Menschen in Afrika, der sich seit Längerem vor Ort im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda engagiert, entstand die Idee für das Projekt: eine nachhaltige Wasserversorgung für das ruandische Bergdorf Kirinda. Das Dorf mit etwa 3000 Einwohnern liegt im Bergdistrikt Karongi, etwa drei Fahrstunden von der Hauptstadt Kigali entfernt. Eine in der Nähe vorhandene Quelle reicht für die Bevölkerung nicht aus, Wasser aus nahen Flüssen und Teichen wurde genutzt. Dieses Wasser enthält zahlreiche Keime, die zu Infektionen und Krankheiten führen. Deshalb wollte die Mannheimer Gruppe weitere Quellen erschließen und ohne Verlust in eine gemeinsame Zisterne nahe der Siedlung leiten. „An dem Wasserprojekt waren rund zehn Mitglieder der Mannheimer ,Ingenieure ohne Grenzen’ beteiligt. Seit 2011 waren sie immer wieder vor Ort, um Daten aufzunehmen, zu planen und zu koordinieren“, berichtet Gruppenmitglied Erna Schneider. Bei den Arbeiten selbst haben lokale Helfer mit angepackt. Die Wasserversorgung sei ohne Pumpen geplant worden, weil das viel schwieriger geworden wäre, erklärt sie. Mit der Röchling Stiftung fand sich in Mannheim ein Sponsor, der die Projektkosten von 36.800 Euro übernahm. Das rund fünf Jahre dauernde Vorhaben konnte in drei Abschnitten verschiedene Ziele erreichen: Durch das Anbringen spezieller Dachrinnen an Schulgebäuden und einem 10.000 Liter-Tank steht künftig genügend Regenwasser als Brauchwasser zur Verfügung, was kostbares Trinkwasser spart. Anschließend wurden vorhandene Leitungen repariert und der Anschluss weiter entfernter Quellen verwirklicht. Im dritten Abschnitt wurden zwei neue Quellen über ein neues Rohrleitungssystem angeschlossen. „Nach dem Bau eines Wasserkiosks wird dort für ein paar Cent die Wasserabgabe organisiert“, berichtet die Ingenieurin. Mit diesem „Wassergeld“ können die Einrichtungen in Schuss gehalten werden. Das nächste Vorhaben der Mannheimer in einem Waisenhaus in Uganda ist angeblich bereits in Planung. Im Netz www.ingenieure-ohne-grenzen.org

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