Römerberg Gute und schlechte Nachrichten beim Neugeborenenempfang

Römerberger Nachwuchs: Eingeladen waren Eltern mit Kindern, die dieses Jahr geboren wurden.
Römerberger Nachwuchs: Eingeladen waren Eltern mit Kindern, die dieses Jahr geboren wurden.

Erstaunlich ruhig ist es am Freitagnachmittag im Berghausener Zehnthaus. Beim Neugeborenenempfang der Ortsgemeinde lauschen junge Eltern interessiert, welche Angebote es in Römerberg für Familien so gibt – und der Nachwuchs beschäftigt sich derweil friedlich mit Schnuller oder Bilderbuch.

Familie Enderle will sich ein Bild von diesen Angeboten verschaffen und ist deshalb der Einladung zum Neugeborenenempfang gefolgt. Seit anderthalb Jahren wohnt das Paar im Neubaugebiet in Heiligenstein, im Mai wurde Söhnchen Maximilian geboren. Im gleichen Monat erblickte auch Mia das Licht der Welt. Für Mama Anna Ebeling war sie das dritte Kind, die älteren Geschwister sind drei und sechs Jahre alt. Ebeling kennt deshalb den Neugeborenenempfang schon. „Was Kitas betrifft, war das sehr informativ“, sagt sie. Elena Köppen lässt sich hingegen einfach mal überraschen und erhofft sich in erster Linie „einen schönen Nachmittag“ zusammen mit Töchterchen Luisa, die im nächsten Februar schon ein Jahr alt wird.

Ob die jungen Eltern wirklich „keine ruhige Minute“ haben, wie Sigrid Viertel, die mit ihrer Gitarre für die Musik sorgt, singt? Falls ja, sieht man es ihnen zumindest an diesem Nachmittag nicht an. Der Textzeile „Ein Haus ist nur dann ein Zuhause, wenn eine Wiege drin steht“ dürften aber die meisten zustimmen. Problematisch wird es in Römerberg für viele Eltern, wenn die ersten Monate in der Wiege hinter dem Nachwuchs liegen und ein Platz in einer Krippe oder einer Kita benötigt wird.

Wenige Plätze für unter Zweijährige

„Wir haben nur sehr wenige Plätze für unter Zweijährige“, spricht Bürgermeister Matthias Hoffmann (Grüne) aus, was vermutlich die meisten schon wissen. Doch ganz verzagen müssen Eltern in Römerberg deshalb nicht, denn es gibt mit dem Kinderland Sternschnuppe in Berghausen eine private Einrichtung, die Zoe Köpper vorstellt. Sie nimmt Kinder im Alter von zwei Monaten bis drei Jahren auf und kooperiert mit dem Landkreis. Für ältere Kinder gibt es sechs Kitas in Römerberg – von einigen sind Vertreter zum Neugeborenenempfang gekommen. Doch die Kindergärten seien alle „rappelvoll“, wie der Bürgermeister erklärt. Die Genehmigung einer neuen Kita dauere in Deutschland mittlerweile sechs Jahre, das sei unerträglich lange. Die Gemeinde versuche mit Hochdruck, weitere Betreuungsplätze zu schaffen. Eine zentrale Anmeldung für die Kitas gibt es nicht, wie Beigeordneter Heinz-Peter Schneider (Grüne) klarstellt. Wer möglichst gute Chancen auf einen Platz haben wolle, melde das Kind deshalb am besten in mehreren Kitas an.

Von der Kita-Situation abgesehen, gibt es ein durchaus breites Angebot für junge Familien: Die Eltern erfahren, dass es mit der Mediathek in Berghausen und der KÖB in Heiligenstein sogar zwei Büchereien in Römerberg gibt, sie lernen die Angebote Familienpaten und Frühe Hilfen kennen sowie den privaten Treffpunkt Mauseloch in Dudenhofen. Und eine gute Nachricht überbringt Bürgermeister Hoffmann den Eltern auch noch: Im kommenden Jahr soll es seitens der Abfallwirtschaft des Kreises Zusatzleerungen für junge Eltern geben, um diese bei der Windelentsorgung zu entlasten.

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