Altrip Grundschule feiert Jubiläum: Platznot als ständiges Thema

Finja und Mia verzieren die Schulwand für das große Fest.
Finja und Mia verzieren die Schulwand für das große Fest.

In der Albert-Schweitzer-Schule in Altrip ist Projektwoche, überall sind die Kinder am Basteln, Kochen, Theater spielen und Musik machen. Denn es gibt Großes zu feiern.

Annika und Melina wollen alles genau wissen. Wie war das, als Ursula Walter selbst die Schulbank gedrückt hat und wie hat sie die Altriper Albert-Schweitzer-Schule als Lehrerin vor 50 Jahren erlebt? Die beiden Mädchen haben sich für das Reporter-Projekt entschieden und sich im „Nostalgie-Zimmer“ mit der ehemaligen Lehrerin zum Interview verabredet. Die Aufzeichnung möchten sie den Besuchern des Schulfests zeigen. Da werden alle Ergebnisse der Projektwoche präsentiert.

Die beiden Mädchen erfahren, dass es vor der Albert-Schweitzer-Schule drei Schulen gleichzeitig im Ort gab. Die Ludwigschule mit vier Klassenzimmern wurde 1885/86 gebaut. Altrip wuchs aber schon damals so stark, dass der Platz bald zu eng wurde. So kam 1904 die Maxschule mit vier weiteren Klassensälen dazu. 1915 wurde sie aufgestockt, und so um zwei Klassensäle erweitert. 1956/57 wurde das als Jugendheim vorgesehene Gebäude am Messplatz zur Schillerschule umgebaut, einige Jahre später auch dort das Dachgeschoss noch ausgebaut, um mehr Platz zu haben.

Alte Gebäude viel zu klein

In den drei Schulen gab es 1970 zwölf Klassensäle. Viel zu wenig für die 618 Grund- und Hauptschüler in Altrip. Noch dazu waren die Schulhöfe nicht wirklich zum Spielen geeignet. Viele Schüler mussten im Laufe des Vormittags mehrfach die Schulgebäude wechseln. Ursula Walter kann sich noch gut an diese Zeit erinnern. Erst drückte sie dort selbst die Schulbank, 1969 kam sie als Lehrerin zurück. Die Schulen platzten also aus allen Nähten, ein Neubau war unvermeidlich.

Wie war das früher? Annika und Melina beim Interview mit Ursula Walter.
Wie war das früher? Annika und Melina beim Interview mit Ursula Walter.

Der wurde im Sommer 1972 eingeweiht und die Grundschüler zogen ein. „Es war wie im Paradies“, erzählt Ursula Walter. Die neue Schule hatte zwölf moderne helle Räume, einen Mehrzweckraum, einen großen Schulhof mit Spielgeräten und sogar eine eigene Turnhalle. „Früher mussten die Schüler zur Turnhalle am Rheindamm gehen, haben Sport im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof gemacht“, erzählt Walter den Mädchen. Nun gab es auch noch extra Räume für den Musik- und Kunstunterricht und einen Werkraum im Keller.

Schule als Lebensraum

Die Pädagogik habe sich gewandelt, die Schule wurde zum Lebensraum für die Kinder, Schule sollte Spaß machen. „Wir hatten sogar einen Schulgarten, in dem jede Klasse ein Beet hatte. Wir haben Radieschen angebaut und Sonnenblumen-Wachs-Wettbewerbe gemacht“, erzählt Walter. Diesen Wandel haben die Kinder auch auf den Fotografien im Nostalgiezimmer, das ehemalige Lehrerinnen und Schüler für das Schulfest eingerichtet haben, bemerkt. „Früher haben die Kinder gar nicht gelacht“, stellen sie fest.

1972 noch einzügig an den Start gegangen, herrschte aber auch in der neuen Schule bald wieder Platznot. 1994 wurde das Schulgebäude erweitert. „Inzwischen gibt es keine Fachräume mehr, der Platz wird für die Klassen benötigt“, erzählt Schulleiterin Andrea Franz. Besonders bedauert sie, dass der Werkraum im Keller aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden darf. Der Schulhof wurde 2001 mit Schülern und Eltern zusammen umgestaltet. Seitdem gibt es jeden Herbst einen Pflegetag, an dem sich alle mit einbringen.

Neues Leben im Schulgarten

Der Schulgarten wird gerade wiederbelebt. Daraus soll nächstes Jahr ein großes Projekt werden, sagt Franz. Ein bisschen Gemüse wird aber jetzt schon angebaut. Die Kartoffeln sind schon gelegt, die Hochbeete gefüllt. Kunst für den Garten wird auch gerade gebastelt. Die Kinder sitzen auf dem Rasen und schneiden dafür Stoffe in Streifen. Etwas weiter probieren Schüler ihr selbst gebasteltes Theater im Schuhkarton aus. Mit ihrer Lehrerin Andrea Langbein bemalen andere Schüler gerade die Außenwand neu. All das wird am Samstag zu sehen sein. Eine Tombola ist auch geplant. Aalyiah, Taisha und Jana von der Klassensprecherversammlung sortieren schon die Preise.

Termin

Schulfest unter dem Motto „In der Albert-Schweitzer-Schule geht es rund“ am Samstag, 21. Mai. Eröffnung um 10 Uhr, ab 11 Uhr Projektvorstellung. Das Schulfest endet um 12.30 Uhr.

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