Rhein-Pfalz Kreis „Filiale nicht mehr zeitgemäß“

Dannstadt-Schauernheim. In den vergangenen Jahren war im Dorf immer mal wieder die Rede davon, dass die zur Rewe Group gehörende Discounter-Kette Penny ihre Filiale im Ortsteil Dannstadt eventuell schließen könnte. Dennoch lief das Geschäft bislang weiter. Und die Kunden kauften bis in die späten Abendstunden ein. Der Vorteil gegenüber der Konkurrenz bestand unter anderem in den längeren Öffnungszeiten. Nicht zuletzt die vielen Saisonarbeiter nutzten gerne und ausgiebig die Möglichkeit, nach getaner Arbeit auf den Feldern noch ihre täglichen Einkäufe zu erledigen. Am kommenden Samstag, 20. Dezember, wird der Penny-Markt in Dannstadt jedoch zum letzten Mal seine Pforten öffnen. „Das hat uns der Betreiber mitgeteilt“, informieren Verbandsbürgermeister Stefan Veth und Ortsbürgermeister Bernd Fey (beide CDU). Veth bedauert die Schließung des Marktes, da dieser bei der Bevölkerung beliebt sei. Viele Einwohner kauften dort ein. „Es ist auch schade, da der Penny-Markt über das übliche Discounter-Angebot hinaus einige Marken-Artikel zu niedrigen Preisen im Sortiment führte“, sagt er. Und Veth beruhigt. Eine Versorgungslücke entstehe nicht. Dannstadt-Schauernheim sei auch nach der Penny-Schließung mit Discountern keineswegs unterversorgt. „Wir haben in unmittelbarer Nachbarschaft ja noch zwei Anbieter mit einem großen Sortiment und einen Vollsortimenter. Uns geht es noch gut“, erklärt der Verwaltungschef. Die Versorgungslage sei besonders im Vergleich zu anderen Gemeinden, die bisweilen noch nicht einmal über einen Discounter verfügten, gut. Auf das Einzelhandelskonzept der Verbandsgemeinde werde sich die Schließung daher nicht auswirken. „An der rechtlichen Situation ändert sich nichts, zumal der Penny-Markt nicht der Knackpunkt war“, erläutert Stefan Veth. Was den Konzern zur Aufgabe des Standorts in der Riedstraße bewogen hat, teilt Timo Scheerer, Gebietsleiter Expansion, auf RHEINPFALZ-Nachfrage mit. Ausschlaggebend war demnach vor allem, dass die ungefähr 875 Quadratmeter große Filiale aus Sicht des Unternehmens insgesamt nicht mehr zeitgemäß ist und den modernen Kundenansprüchen an ein bequemes Einkaufserlebnis nicht mehr gerecht werden kann. „Die Verkaufsfläche liegt deutlich unter dem heutigen Standard, sodass eine helle, freundliche Ladengestaltung mit breiten Gängen nicht umgesetzt werden kann. Die Lage der 60 Parkplätze, seitlich und hinter dem Gebäude, macht den Zugang für den Kunden unkomfortabel“, führt der Gebietsleiter aus. Die fehlende Laderampe erschwere die Anlieferung der Waren. Auch die Technik entspreche nicht dem heutigen Standard. Eine Investition in den nicht zukunftstauglichen Standort lohne sich auch deshalb nicht, da sich in direkter Nachbarschaft Mitbewerber mit modernen Anlagen befinden. Außerdem sei die nach RHEINPFALZ-Informationen zufolge rund 3500 Quadratmeter große Fläche für einen Neubau nicht groß genug. Wird es auf Dauer keinen Penny-Markt mehr im Dorf geben? „Wir hoffen, mittelfristig in Dannstadt-Schauernheim wieder einen neuen und modernen Markt ansiedeln zu können“, sagt Gebietsleiter Scheerer. Eine Detailplanung gebe es zurzeit nicht. Zu Einzelheiten über Anzahl und Zukunft der Angestellten möchte er sich aus Rücksicht auf die Betroffenen nicht äußern. „Ich kann sie aber insoweit informieren, dass wir allen Mitarbeitern eine Beschäftigung in nahe gelegenen Filialen angeboten haben.“ Wie es mit dem Gelände in der Riedstraße, das in Privatbesitz ist, weitergeht, sei Sache des Eigentümers.

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