Rhein-Pfalz Kreis „Ein riesiger Verlust“

Von vielen hoch geschätzt: Reinhard Oelbermann.
Von vielen hoch geschätzt: Reinhard Oelbermann.

«Speyer/Schifferstadt.»Ein Schock. Das war die Todesnachricht gestern für alle, die Reinhard Oelbermann kannten. Die durchweg ehrenden Reaktionen gelten einer Person, die dem Idealtypus Mensch und Politiker zeitlebens ziemlich nahekam. Gradlinig, mit Überzeugung, aktiv, Neuem stets aufgeschlossen – in allen seinen Tätigkeiten. Der Speyerer CDU-Kreisvorsitzende Michael Wagner berichtete gestern auf Anfrage, dass ihn der älteste Sohn Oelbermanns darüber informiert habe, dass sich der Gesundheitszustand seines Vaters in der Nacht auf Ostermontag dramatisch verschlechtert habe. Er sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Am Mittwochabend gegen 23 Uhr habe Wagner vom Sohn erfahren, dass Oelbermann im Sterben liege. In der Nacht ist er gestorben. „Ich bin geschockt und von der Todesnachricht vollkommen überrascht. Das ist menschlich wie politisch ein riesiger Verlust“, sagte Wagner. „Obwohl wir wussten, dass er krank war, wurde er mitten aus dem Leben gerissen. Unvorstellbar.“ Oelbermann sei ihm ein persönlicher Freund gewesen. Politisch habe er eine unnachahmliche Art verkörpert. „In der Sache konsequent, in der Ansprache immer menschlich, nie verletzend, ein ganz wunderbarer Mensch.“ Oelbermann war vor etwa einem Jahr erkrankt. Nach einem schweren Eingriff hatte er sich erholt, war politisch, beruflich und gesellschaftlich wieder wie gewohnt aktiv. Bei der Landtagswahl 2016 hatte er als Nachfolger des Landtagsabgeordneten Axel Wilke das Direktmandat gewonnen. Eine erneute Kandidatur hatte er bei seiner Zwischenbilanz im Juli 2018 im Gespräch mit der RHEINPFALZ nicht ausgeschlossen. Wie es mit dem Mandat in Mainz weitergeht, ist noch offen. B-Kandidat Michael Wagner sagte gestern: „Ich muss mich damit auseinandersetzen. Heute überwiegt die Trauer. Ich kann mich dazu heute nicht äußern.“ CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner betrauert einen Freund. Sie würdigte Oelbermann als „Mann mit Leidenschaft, Bodenständigkeit und demokratischer Grundhaltung“. Auch in seinem Wohnort Dudenhofen ist man geschockt vom Ableben Oelbermanns. Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU) nannte ihn eine Lichtgestalt. Er sei im Orts- und im Verbandsgemeinderat immer auf die anderen Fraktionen eingegangen, habe die Situation auf harmonische Weise mit ein paar Worten entspannt. „Er war schon etwas Besonderes, er wird fehlen“, sagte Eberhard. Oelbermann gehörte dem Ortsgemeinderat Dudenhofen seit 2009, dem Verbandsgemeinderat Römerberg-Dudenhofen seit 2014 an. Für die Kommunalwahlen am 26. Mai stand er für beide Gremien auf der Liste der CDU. Landrat Clemens Körner (CDU), bezeichnete Oelbermann als sehr volksnahen Abgeordneten, der dem Wahlkreis gut getan habe. „Verlässlich, menschlich und bodenständig.“ Der Landrat erinnert sich an die Zeit nach Oelbermanns Diagnose: „Wir waren guten Mutes, dass es aufwärts geht.“ Oelbermann sei auf seine eigene, sehr positive Art sehr gut mit der Krankheit umgegangen. „Es hat uns hart getroffen“, sagte Reiner Huber, Fraktionsvorsitzender der Schifferstadter CDU. „Wir haben eng zusammengearbeitet.“ Oelbermann sei bei jeder Gelegenheit in Schifferstadt gewesen – jüngst vor gut zwei Wochen – und habe den Ortsverein unterstützt. „Er war ein hilfsbereiter Mensch und immer sach- und lösungsorientiert.“ Das habe Oelbermann ausgezeichnet.

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