Rhein-Pfalz Kreis Das Jubiläum kann kommen

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Mutterstadt. 2017 feiert die Gemeinde ihr 1250-jähriges Bestehen. Dafür haben sich die Mutterstadter viel vorgenommen – zum Beispiel einen fulminanten Auftakt beim Neujahrsempfang hinlegen. Das ist ihnen am Sonntagnachmittag vor Hunderten Besuchern im randvollen Palatinum schon mal gelungen. Maßgeblich dazu beigetragen hat Gaststar Joy Fleming mit einem mitreißenden Auftritt.

Anti-Terror-Einsatz, Amokalarm, Überschwemmungen, Neugestaltung der Dorfmitte und und und: Langeweile hat 2016 in Mutterstadt nicht geherrscht, selbst in die internationalen Schlagzeilen ist das Großdorf geraten. Daran hat Bürgermeister Hans-Dieter Schneider (SPD) bei seinem mit vielen Fotos aus dem Gemeindeleben unterlegten Rückblick noch einmal eindrücklich erinnert. Aufsehen erregt habe vor allem die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Terroristen im August. Der Amokalarm in der Integrierten Gesamtschule im Oktober, der sich als dummer Streich herausstellte, habe die Menschen in der Region schockiert. Der Starkregen im Mai und das folgende Hochwasser hätten Schäden in Millionenhöhe verursacht. Doch es habe sich auch viel Erfreuliches in der Gemeinde ereignet, sagte Schneider. Im kulturellen Bereich habe es bemerkenswerte und gut besuchte Ausstellungen gegeben, der Nachwuchs habe erneut erfolgreich bei „Jugend musiziert“ mitgemacht, und es fanden etliche sehr gute Konzerte statt. Im Sport hätten Mutterstadter Athleten ebenfalls erneut in zahlreichen Sportarten und Disziplinen beachtliche Erfolge gefeiert. „Im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt steht weiterhin der Umbau der Straßen im Ortskern, der bis Ende Juli abgeschlossen sein soll“, sagte Schneider. Außerdem sollten an der Pestalozzi-Grundschule und am Haus der Vereine Fahrstühle angebaut und diese Gebäude so barrierefrei werden. Neben dem Dorfjubiläum würden zwei weitere wichtige Jubiläen gefeiert: 500 Jahre Reformation und 500 Jahre protestantischer Kirchturm, dem ältesten Gebäude in Mutterstadt. Im Oktober erscheine eine neue Ortschronik. Den Fasnachtern des MCV „Die Geeßtreiwer“ händigte der Bürgermeister widerstandslos Rathausschlüssel und Geldsäckel der Gemeinde aus. Nachdem ihre Garden den Zuschauern ihr Können demonstriert hatten, legte Präsident Norbert Herold den Verwaltungschef an die Ordenskette und verdonnerte ihn dazu, in ein Zwergen-Kostüm zu schlüpfen – genauer in eines, das so aussah, als würde ein Zwerg Schneider auf seinen Schultern tragen. Das Kostüm muss er denn auch bei seiner nächsten Büttenrede anziehen. Den fulminanten Höhepunkt des Empfangs markierte das Gastspiel der Blues- und Rocksängerin Joy Fleming. Dass sie selbst aufgrund einer Beinverletzung auf einem Stuhl Platz nahm, minderte ihren mitreißenden Auftritt nicht im Geringsten. Vielmehr brachte sie das Publikum mit ihrer unnachahmlichen, charmant-witzigen Art zum begeisterten Mitklatschen und -singen und dazu, sich dafür auch von den Sitzen zu erheben. Ob mit Liedern wie „Halbblut“, „Tränen lügen nicht“ oder „The rose“ von Bette Midler: Mit ihrer gewaltigen und doch einfühlsamen Stimme ging Fleming im besten Sinne unter die Haut. Wofür sie stürmischen Beifall und die vehemente Forderung nach Zugaben erntete.

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