Harthausen Brennholzversteigerung: Harthäuser Tradition lebt

Brennholzversteigerung im Gemeindewald von Harthausen: Die Veranstaltung hat eine lange Tradition. Hier ist Förster Jürgen Rende
Brennholzversteigerung im Gemeindewald von Harthausen: Die Veranstaltung hat eine lange Tradition. Hier ist Förster Jürgen Render zu sehen.

Wer Holz vor seiner Hütte braucht, um es sich drinnen bei Bedarf richtig warm machen zu können, sollte sich Samstag, 16. März, dick im Kalender markieren. Um 10 Uhr beginnt an der Grillhütte Harthausen die traditionelle Brennholz-Versteigerung. Mitbieten dürfen wieder nur Bürger der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen.

Der Termin hat einige Harthausener etwas überrascht. Lange hieß es im Dorf, es gebe in diesem Jahr keine Brennholzversteigerung. „Das hat nie jemand festgelegt“, stellte der Beigeordnete Günter Gleixner (CDU) auf Anfrage der RHEINPFALZ klar. Diese Fehlinterpretation rühre mutmaßlich davon, dass in Ausschuss und Rat bei der Diskussion um die geplante Forstreviervergrößerung angeklungen sei, der Förster könne Ereignisse wie diese Versteigerung organisatorisch und arbeitstechnisch nicht mehr zusätzlich leisten. Die Gemeinde Harthausen habe sich jedoch nur zur Reviervergrößerung entschieden, „weil unserem Förster von seiner Chefin eine kompetente Unterstützung zugesagt wurde und dadurch die anstehenden Arbeiten anders verteilt und aufgeteilt werden können“, so Gleixner.

Den Termin gebe es, weil „wir die Harthäuser Tradition hochhalten und weil ich mich mit unserem Förster im Dezember 2023 dazu entschieden habe“, sagte der Beigeordnete. Er sei in der Gemeinderatssitzung am 8. Februar von der Verwaltung so mitgeteilt worden. Außerdem lasse die alte Reviergröße die Versteigerung arbeitstechnisch noch zu, stellte Gleixner klar. „Wir haben zudem noch genügend Laubholz und unsere Bürger möchten gerne das Holz aus Ihrem Wald nutzen.“

150 Ster werden versteigert

Nach Angaben von Revierförster Jürgen Render vom zuständigen Forstamt Pfälzer Rheinauen stehen im Forstrevier Modenbach in diesem Jahr 150 Ster Laubholz-Polterholz zur Versteigerung. Die Polter sind vier Meter lang und in verschiedenen Größen von rund vier bis sieben Ster erhältlich. Die Holzarten sind gemischt mit Buche, Hainbuche, Eiche, Roteiche, Robinie, Ahorn, Birke, Linde. Render weist zudem darauf hin, dass das Holz , das seit Samstag, 9. März, an mit Pkw befahrbaren Waldwegen gelagert wird, selbst geschnitten und gespalten werden muss. „Es ist waldfrisch und muss daher vor der Verbrennung unbedingt mindestens zwei Jahre trocken lagern“, betont der Experte. Die Lagerbereiche seien ab der K26 sowie einer ab dem Hundeplatz mit gelben Schildern ausgewiesen. Auf jedem Polter stehe jeweils in der Farbe „Pink“ die Polternummer und die geschätzte Holzmenge, so Render.

Zum Mitsteigern berechtigte Bürger aus der VG Römerberg-Dudenhofen erhalten gegen Nachweis des Wohnsitzes mit Personalausweis direkt am „Versteigerungsbüro“ eine farbige Versteigerungskarte. Diese muss dann bei jeder Gebotsabgabe gut sichtbar in die Höhe gehalten werden. Der jeweilige Aufwurfpreis entspricht bei einem Hartholz-Polter – mit verfahrensbedingt maximal zehn Prozent Beimengung Laubweichholz – einem Preis von rund 49 Euro pro Ster. Geboten wird jeweils auf das gesamte Polter in Fünf-Euro-Schritten. Der Höchstbietende erhält den Zuschlag. „Nach der bargeldlos möglichen Bezahlung kann das Polterholz bis Ende April aufgearbeitet werden“, informierte Render.

Während der Veranstaltung sorgt wie immer der Kultur- und Heimatverein Harthausen (KHV) für das leibliche Wohl und bietet erneut eine Tombola für einen guten Zweck an. Den musikalischen Rahmen gestaltet die Blaskapelle Dudenhofen.

Ob die Brennholzversteigerung eine Zukunft hat, sei laut Gleixner derzeit noch offen: „Wenn sich alles wie geplant beim Forstamt Pfälzer Rheinauen entwickelt, bestünde die Möglichkeit, sie weiterzuführen. In der nächsten Legislatur kann dann der zuständige Beigeordnete oder Bürgermeister an dieser Tradition festhalten.“

Zur Sache

Begründer der Brennholzversteigerung ist der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Dudenhofen, Peter Eberhard. Er hat sie als zuständiger Revierförster erstmals veranstaltet. „Die erste Brennholzversteigerung fand am 20. Januar 1996, damals auch schon an der Grillhütte, statt. Dort wurde sie immer abgehalten und immer im Januar bis auf das Jahr 1997: Da war sie am Parkplatz der Hundefreunde“, sagte er auf Anfrage. Eberhard hat damals als Förster auch in Hanhofen den Walderlebnistag und in Dudenhofen die Waldweihnacht „erfunden.“ Alle Veranstaltungen gibt es nach wie vor.

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