Pirmasens Familie nach Brand obdachlos: Viele Spenden, aber noch keine Wohnung

Das Haus, in dem die Familie in der Winzler Straße wohnte, ist nicht mehr bewohnbar.
Das Haus, in dem die Familie in der Winzler Straße wohnte, ist nicht mehr bewohnbar.

Die Initiativen zur Unterstützung der Familie, die bei einem Feuer in der Winzler Straße zwei Kinder und ihr Obdach verloren hat, werden von einer Welle der Hilfsbereitschaft getragen. Auf dem Konto der Dahner Kolpingsfamilie sind bereits 31.500 Euro eingegangen. Der FKP bittet Unterstützer zu warten, bis die Familie mitteilt, was sie benötigt.

Wie mehrfach berichtet, waren bei dem Brand am Freitag zwei der sechs Kinder der Familie ums Leben gekommen. Die Familie, die nur ihr nacktes Leben retten konnte, wurde von der Stadt in einem Hotel untergebracht. Eine am Folgetag von Jürgen Rock, dem stellvertretenden Jugendkoordinator des FKP, gestartete Hilfsaktion sorgte über die sozialen Medien innerhalb weniger Stunden für zwei volle Garagen mit Kleidung, Mobiliar und Spielzeug. „Die Leute melden sich immer noch“, berichtet Rock.

Die meisten gespendeten Gegenstände seien Bekleidung, vor allem für die Kinder, sowie Spielsachen. Dazu kommen Möbel, wie zwei nagelneue Kinderbetten, eine komplette Einbauküche und Einrichtung für Kinderzimmer. „Wir haben das jetzt gestoppt“, sagt Rock, der es für wichtiger erachtet, die Familie zu fragen, was überhaupt noch gebraucht wird. Angebote von Spendern gebe es immer noch, die der Verein jetzt sammle und bei Bedarf abrufe.

Helfer bitten um Gutscheine für Drogeriemarkt

Rock bittet inzwischen eher um Geldspenden oder Gutscheine wie beispielsweise für einen Einkauf im Drogeriemarkt. „Die brauchen Unmengen an Windeln für die Kleinen“, schätzt der Fußballer, der durch die eigenen Kinder entsprechende Erfahrungen hat.

Überwältigt zeigt sich auch Harald Reisel von der Dahner Kolpingsfamilie, der ebenfalls am Samstag eine Spendenaktion gestartet hatte. Auf dem Spendenkonto, das die Kolpingsfamilie für solche Aktionen eingerichtet hat, seien inzwischen 31.500 Euro eingegangen. Darunter einige Großspenden von Pirmasenser Geldinstituten sowie 2500 Euro von den Rotariern. „Es gibt aber auch sehr viele Kleinspenden“, zeigt sich der Dahner überrascht von der großen Anteilnahme. Reisel war auf die Idee zu der Spendenaktion über eine Verwandte der Familie gekommen. Mit der Familie selbst habe er keinen Kontakt.

Bauhilfe kann derzeit keine Wohnung anbieten

In Sachen neuer Wohnung für die aktuell obdachlose Familie hat sich noch nichts getan. Jürgen Rock sagt, ihm seien mehrere Wohnungen angeboten worden, die jedoch meist zu klein waren. „Mit drei Zimmern, Küche, Bad kommen die nicht zurecht bei vier Kindern.“

Bei der Wohnungssuche erhält die Familie nun Hilfe von der Pirmasenser Bauhilfe. „Wir sind in solchen Fällen immer mit involviert“, erzählt Ralph Stegner, Geschäftsführer der Bauhilfe. Im Fall der Familie aus der Winzler Straße könne man jedoch nicht sofort helfen. Die Familie bräuchte im Idealfall eine Sechs-Zimmer-Wohnung, die es bei der Bauhilfe nicht gebe. Fünf Zimmer, Küche und Bad seien die größten Wohnungen im Portfolio der Bauhilfe, und diese Wohnungen seien allesamt gut belegt.

In anderen Fällen habe die Bauhilfe schon geholfen mit zwei übereinander liegenden Etagen. Nach Stegners Kenntnisstand gebe es jedoch inzwischen ernstzunehmende Angebote von Privatanbietern für die Familie in der entsprechenden Größe. „Die bräuchten eher ein kleines Haus als eine Wohnung“, schätzt der Bauhilfe-Geschäftsführer.

SPENDENKONTO

  • Kontoinhaber: Kolpingsfamilie Dahn e. V.

    IBAN: DE37 5425 0010 0070 0133 96

    SWIFT-BIC: MALADE51SWP

    Bank: Sparkasse Südwestpfalz;

  • Im Verwendungszweck „Brand“ angeben

    und bei gewünschter Spendenquittung

    die Adresse.

  • Kontakt: kolpingsfamilie-dahn@gmx.de,

    Karin und Harald Reisel, 06391/409545

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