Rheinpfalz „Premiumverein“ wird 100

Der Sportverein Lemberg hat mit dem Festakt in der Freizeithalle am Freitag sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Vorsitzender Andreas Faass gab den zahlreichen Besuchern einen amüsanten Rückblick über ein Jahrhundert SV Lemberg und schlug am Ende den Bogen zur Zukunft: „Für die 150-Jahr-Feier stehe ich als Redner womöglich nicht mehr zur Verfügung. Schade eigentlich, aber man kann nicht alles haben“, stellte er fest.

Er skizzierte Höhen und Tiefen der Vereinsgeschichte und kam dabei zum Ergebnis: „Schmerzliche Niederlagen, zuckersüße Siege und manchmal etwas Glück“, das habe der Sportverein in 100 Jahren durchlebt. Er berichtete von einer Saison, in der der SV Lemberg am Ende ohne Sieg dastand, aber auch von vielen sportlichen Erfolgen vor großer Zuschauerkulisse. „Wer bei drei nicht auf den Beinen war, musste ein weiß-grünes Trikot anziehen“, machte er deutlich, dass es nicht immer leicht ist, genügend Aktive zu gewinnen. Beim SV wurde aber nicht nur gekickt, es gab Jugendzeltlager, Damengymnastik, ein Tipp-Kick-Team, Tennis wurde gespielt, Fahrrad gefahren und es wurde gesungen. Die Verantwortlichen legten stets viel Enthusiasmus an den Tag, um Freizeit sinnvoll zu gestalten, auch wenn nicht immer alles von Bestand war. Landrätin Susanne Ganster, Verbandsbürgermeisterin Silvia Seebach und Ortschef Heinrich Hoffmeister hoben das Engagement der Mitglieder hervor. „Sie hatten stets Mut, etwas Neues zu probieren“, so Ganster. „Lassen Sie nicht nach, den Weg weiterzugehen“, ermutigte Seebach, und Hoffmeister sagte: „Ich bin Mitglied und kann mich selbst heute Abend feiern“. Kurz, prägnant und witzig überbrachte der Präsident des Südwestdeutschen Fußballverbandes, Hans-Dieter Drewitz, Grußworte und ehrte verdiente Mitglieder. Als „Premiumverein“ beschrieb Drewitz den SV Lemberg. Die-C-Klasse, also die unterste Spielklasse, skizzierte er so: „Die C-Klasse-Fußballer sind die Kavaliere der Unabsteigbaren.“ Der Verein sei Heimat für Mitglieder und unterscheide sich vom Trend des Individualsports durch Kameradschaft, Geselligkeit und Zusammenhalt. Mit dem Luther-Zitat: „Aus einem traurigen Arsch kommt kein freudiger Furz“, erntete Drewitz tosenden Applaus der Zuhörer. Der Vizepräsident des Sportbundes Pfalz, Hartmut Emrich, ehrte gemeinsam mit Sportkreisjugendleiter Sven Greiner Marcus Matti und Gerhard Bochynek für ihr langjähriges Engagement für den Sportverein mit der bronzenen Ehrennadel des Sportbundes. André Sommer und Lothar Huber nahmen die bronzene Ehrennadel des Südwestdeutschen Fußballbundes entgegen, Alwin Schumacher bekam von Drewitz die silberne Ehrennadel überreicht. Musikalisch umrahmten die Sportheimsänger den Festakt.