Rheinpfalz Klinik wird abgerissen

Die Fußgängerbrücke über den Bahneinschnitt ist ganz neu, das ehemalige Evangelische Krankenhaus dahinter wird es bald nicht meh
Die Fußgängerbrücke über den Bahneinschnitt ist ganz neu, das ehemalige Evangelische Krankenhaus dahinter wird es bald nicht mehr geben. Laut LVIM gab es ein paar Interessenten für das Gebäude, aber letztlich keine Lösung, die finanzierbar gewesen wäre – zu groß der Investitionsbedarf.

Das Gebäude des ehemaligen Evangelischen Krankenhauses wird abgerissen. Das verkündete gestern der Landesverein für Innere Mission (LVIM), den es auch nicht mehr lange geben wird: Er geht im kommenden Jahr im neuen Unternehmen Diakonissen Speyer auf. Was aus dem früheren Klinikgelände am Zweibrücker Himmelsberg wird, ist ungewiss, ebenso die Zukunft der noch im Gebäude ansässigen Mieter.

Der LVIM habe seit Mitte 2016 mit zahlreichen Interessenten über eine Nutzung beziehungsweise einen Verkauf des Grundstücks und Gebäudes am Himmelsberg gesprochen, letztlich aber keinen Interessenten gefunden. Das erklärte gestern LVIM-Vorstand Rainer Doll. Deshalb rücke „mittelfristig der Abriss in den Fokus“. Das katholische Nardini-Klinikum, das Teile seiner Inneren Medizin in das frühere Evangelische ausgelagert hat, könne das Gebäude noch bis zum Auslaufen des Vertrags nutzen. Die Stadt Zweibrücken soll laut Doll prüfen, „ob das Grundstück mittelfristig für eine positive Stadtentwicklung übertragen werden kann“. Stadtpressesprecher Heinz Braun sagte gestern auf Anfrage, dass es derzeit keinen Bebauungsplan für das 13.000 Quadratmeter große Gelände gebe. Im Flächennutzungsplan sei es als Fläche für ein Krankenhaus ausgewiesen. „Das heißt, wenn dort künftig etwas anderes entstehen soll, etwa eine Wohnbebauung oder ein Mix aus Wohnen und Gewerbe, dann muss der Flächennutzungsplan entsprechend geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden“, so Braun. Bürgermeister Christian Gauf erklärte gestern auf Anfrage zu eventuellen Absichten der Stadt: „Es ist ein interessantes Grundstück in guter Lage.“ Der mit der Abriss-Nachricht konfrontierte designierte Oberbürgermeister Marold Wosnitza wollte sich in der Sache erst mal schlau machen, bevor er sie kommentiert, wie er gestern mitteilte. Weitere Mieter des Gebäudes neben dem Nardini-Klinikum sind derzeit noch das Medizinische Versorgungszentrum mit den Ärzten Werner Reimann, Karel Kozel, Peter Djalali und Ahmed Taha, die Krankengymnastik-Praxis von Anna Arasmus sowie die radiologische Praxis von Franz Walter. Der befristete Vertrag mit dem Catering-Unternehmen Kompa-Care, das ab 2016 die frühere Klinikküche gemietet hatte, wurde seitens des LVIM nicht verlängert, so dass der Schulessen-Lieferant das frühere Evangelische bereits im Sommer verließ. Aus den Reihen der verbliebenen Mieter war gestern zu hören, dass sie vom LVIM nicht über den bevorstehenden Abriss informiert wurden. Bereits in der Vergangenheit hatten die Mieter mehrfach die Informationspolitik des Landesvereins bemängelt, die keinerlei Planungssicherheit zulasse. Südwest

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